Eigentlich war Oprah Winfrey (rechts) an der Westküste, Barack Obama nahe der Ostküste der USA. Trotzdem saßen sie sich bei "The Oprah Conversation" gegenüber.

Foto: screenshot/apple

Oprah Winfrey macht wieder Talkshows – diesmal bei Apple TV –, und als Gast empfing sie in ihrer Show "The Oprah Conversation" den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, der über sein neues Buch "A Promised Land" sprach. Nun sorgt ein Video von hinter den Kulissen für Staunen, denn obwohl es in jeder Hinsicht den Anschein hatte, haben sich die beiden gar nicht persönlich getroffen: Obama besuchte ein Filmstudio im Washington, D.C., während Winfrey daheim in Kalifornien war. Die Entscheidung sei aufgrund der Corona-Pandemie getroffen worden.

Auf Twitter schreibt Winfrey: "Dank der Macht von Technologie muss ich nie wieder mein Haus verlassen!" Obama kommentierte, dass man das Interview genauso gut im Weltall hätte führen können. "Wir hätten auf dem Neptun sitzen können, in einer Blase!" Für Oprah sei allerdings, wie ihr Magazin "Oprah Mag" schreibt, wichtig gewesen, dass die Umgebung intim aussieht.

Greenscreen

Möglich ist das durch Greenscreen-Technik. Im Grunde genommen wird dafür eine Person – in diesem Fall Obama – vor einer grünen, gut ausgeleuchteten Hintergrundfläche aufgenommen. Die Farbe wird gewählt, weil sie bei menschlicher Haut fast nicht vorhanden ist. Neben der Kameralinse, die ihn von vorne filmte, sah er Winfrey auf einem großen Bildschirm in einem Videochat. Nachträglich wurde er freigestellt und vor den gewählten Hintergrund geschnitten. Damit es besonders echt aussieht, wurden die Möbel genau bemessen und identisch platziert.

Identische Ausstattung

Außerdem verwendeten die Produktionsteams die gleichen Kameras, Linsen, Lichter und Tonausrüstung. Damit es zu keinen Problemen kommt, wurde Obama dazu aufgefordert, sich weder grün noch weiß anzuziehen und keine Schuhe zu tragen, die glänzen. Weiters durfte er kein Wasser aus einem gewöhnlichen Glas trinken, da dieses sonst verschwinden würde und es dann so aussähe, als trinke er Wasser aus dem Nichts. Die beiden tranken daher aus gleichaussehenden Teetassen. "Natürlich ist es viel besser, sich persönlich zu treffen", sagt Winfrey zu "Oprah Mag", jedoch sei es das Näheste, das daran herankomme.

Obamas Buch entwickelt sich bereits zum Verkaufsschlager – innerhalb eines Tages wurde es fast 890.000-mal erworben. Damit könnte es bald das bestverkaufte Buch eines ehemaligen Präsidenten der USA werden. (red, 20.11.2020)