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Bei der AUA werden über Weihnachten und Neujahr diverse Strecken wiederaufgenommen, die im November vorübergehend gestrichen worden sind.

Foto: REUTERS/Lisi Niesner

Wien/Schwechat – Die AUA fliegt zurzeit Corona-bedingt nur noch einen Bruchteil ihres Angebots, das in einem Normaljahr an einem Tag Mitte November üblich ist. Rund zehn Prozent des Vorjahresangebots sind aktuell in der Luft, sagte AUA-Sprecherin Tanja Gruber zur APA. Das sei schon vor dem zweiten Lockdown so gewesen, daraus hätten sich jetzt keine neuen Anpassungen ergeben. "Um die Weihnachtszeit werden wir auf rund 20 Prozent erhöhen und danach wieder reduzieren."

Im Schnitt will die österreichische Lufthansa-Tochter von Mitte November bis Ende Februar zwischen zehn und zwanzig Prozent des vorjährigen Flugplans abfliegen. Über Weihnachten und Neujahr würden diverse Strecken wiederaufgenommen, die im November vorübergehend gestrichen wurden. Deshalb steige das Angebot dann auf 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zu diesen Flugzielen zählen unter anderem Bologna, Chicago, Jerewan, Nizza oder Zagreb. Kapstadt und die Malediven behält die AUA auch nach Weihnachten und Neujahr im Programm. Über Weihnachten und Neujahr fliegt die Airline rund 60 Ziele an. Danach sind es bis Ende Februar 2021 wieder rund 40.

Nach der Landung direkt nach Hause

Seit dem 17. November sind in Österreich Verschärfungen vom zuvor verhängten Lockdown in Kraft – mit ganztägigen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Die Maßnahmen bleiben bis 6. Dezember in Kraft. Demnach darf der eigene private Wohnbereich nur mehr aus bestimmten Gründen verlassen werden – abgesehen von Wegen zur Arbeit (Geschäftsreisende) ist das bei privat Reisenden etwa die Deckung des Wohnbedürfnisses oder auch Unterstützung von Angehörigen.

Die Kontrollen, ob die Ausgangsregeln im Lockdown eingehalten werden, finden sowohl in der Stadt wie auch auf dem Land im Rahmen der normalen polizeilichen Tätigkeit statt, hatte das Innenministerium zur Ankündigung der Ausgangsbeschränkungen vorige Woche erklärt.

An Flugpassagiere stellen die Airlines entsprechende Erwartungen. Bei den Flügen direkt gibt es keine flächendeckenden Polizeikontrollen, hieß es von der AUA. "Wir stellen hier die Infrastruktur, also den Flug, zur Verfügung. Mir wären keine Fälle bekannt, bei denen jemand weggeschickt oder angezeigt wurde. Wir gehen davon aus, dass unsere Passagiere nur im Falle der genannten Ausnahmen in der Verordnung ihre Reisen antreten beziehungsweise nach Landung am Flughafen Wien direkt nach Hause fahren", so die Airlinesprecherin.

Kein Verkauf geplant

Indes hat AUA-Chef Alexis von Hoensbroech Spekulationen des "Spiegel" zurückgewiesen, wonach im Mutterkonzern Lufthansa Szenarien durchgespielt würden, die Austrian Airlines zu verkaufen. "Wir werden Tafelsilber verkaufen müssen", hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr den Beschäftigten bei einer Mitarbeiterveranstaltung offenbart, dem Magazin zufolge ginge es vielleicht um Austrian Airlines, vielleicht die Kreditkartentochter AirPlus.

Dazu sagte AUA-Chef von Hoensbroech in einem Interview im neuen "trend": "Das war eine Spekulation des "Spiegel'" kein Szenario der Lufthansa. Die AUA steht nicht zum Verkauf und ist integraler Bestandteil des Kerngeschäfts. Abgesehen davon: Eine Fluggesellschaft jetzt zu verkaufen, ist vermutlich ein Unterfangen, das nicht sehr erfolgreich sein wird, speziell wenn man damit Kasse machen will."

Auch die Drehscheibenfunktion von Wien bleibe integraler Bestandteil. Das sei Teil der Vereinbarung mit der Bundesregierung. Natürlich habe die Vereinbarung eine Laufzeit, "aber wir haben ja auch ein Eigeninteresse, das Drehkreuz aufrechtzuerhalten. Dennoch werden wir die Drehscheibe zunächst schrumpfen." (APA, 20.11.2020)