Paris – Die Jihadistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) hat offenbar einen Nachfolger ihres im Juni von französischen Soldaten getöteten Anführers Abdelmalek Droukdal ernannt. Dem Algerier folge sein Landsmann Abou Oubaïda Youssef al-Annabi an die Spitze der Terrororganisation, berichtete das auf die Auswertung islamistischer Websites spezialisierte Unternehmen SITE am Samstag unter Berufung auf ein von Aqmi erhaltenes Video.

Nach Angaben der US-Denkfabrik Counter Extremism Project (CEP) wird al-Annabi seit September 2015 auf der Schwarzen Liste der USA für "internationale Terroristen" geführt. Er leite den Medienzweig von Aqmi und trete regelmäßig in Videos der Gruppe auf. Al-Annabis Vorgänger Droukdal, der gelegentlich auch Droukdel geschrieben wird, war in Mali von der französischen Armee getötet worden.

Missionarin ermordet

In dem SITE vorliegenden Video ging Aqmi auch auf die vor Kurzem erfolge Ermordung der Schweizer Missionarin Béatrice Stöckli ein. Sie habe wegen eines Befreiungsversuchs "französischer Kreuzfahrer" sterben müssen, erklärte die Jihadistengruppe mit Blick auf die französische Armee. Stöckli hatte im malischen Timbuktu gearbeitet und war 2016 entführt worden.

In Mali und anderen Ländern der Sahelzone sind derzeit mehr als 5.000 französische Soldaten im Einsatz, um die dort aktiven Jihadisten zurückzudrängen. (APA, 22.11.2020)