Der niederländischen Verteidigungsministerin unterlief im Homeoffice ein schwerer Fehler.

Foto: EPA

Der niederländische Journalist Daniel Verlaang dürfte überrascht gewesen sein, wie einfach er an einem Geheimtreffen der EU-Verteidigungsminister teilnehmen konnte. Denn die Verteidigungsministerin der Niederlande, Ank Bijleveld, ließ ein Bild von dem exquisiten Treffen veröffentlichen und gab gleichzeitig fünf der sechs Zahlen des Zugangscodes preis, das berichtet der niederländische TV-Sender RTL.

Peinlicher Fehler

Den Tipp bekam der TV-Sender von einem Twitter-User, dem der Zugangscode ins Auge gestochen war. Die letzte Zahl des sechsstelligen Codes war schnell ausgeforscht, und schon saß Verlaang mit am Verhandlungstisch. Es dauerte nicht lang, bis der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell den neuen Teilnehmer erstaunt fragte, wer er denn sei. "Ich bin ein Journalist aus den Niederlanden", war die prompte Antwort. Außerdem machte Borell den RTL-Journalisten darauf aufmerksam, dass er an einem geheimen Treffen teilnahm. Dieser entschuldigte sich und verließ nach wenigen Minuten die virtuelle Konferenz wieder.

Das Foto wurde bereits nach kurzer Zeit wieder von der Social-Media-Plattform entfernt. Die sich in Heimquarantäne befindende Ministerin sprach von einem "dummen Fehler". Aber auch der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich alles andere als begeistert: "Das zeigt einmal wieder, dass Minister einsehen müssen, wie vorsichtig man mit Twitter sein muss." Beim Treffen der 27 EU-Verteidigungsminister soll es laut einer Sprecherin nicht um strenggeheime Angelegenheiten gegangen sein. (red, 23.11.2020)