Die neue reine Elektro-Plattform ist eine gemeinsame von Renault und Nissan und wird im kommenden Jahr in Form des Nissan Ariya (Bild) und Renault Mégane eVision auskristallisieren.

Foto: Nissan

Es geht weit über einzelne Modelle hinaus: Kooperationen sind ein probates Mittel für Autohersteller, sich Bewegungsspielraum zu verschaffen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen kommerziellen und technologischen Perspektiven. Die Entwicklung eines Modells oder die Erschließung eines Marktes ist sehr teuer. Wenn ein Hersteller also gerne in einem Marktsegment oder einem Land oder Kontinent vertreten wäre, schließt er sich mitunter auch mit der Konkurrenz zusammen.

Manchmal greifen die Interessen beider wie Zahnräder ineinander, dann klappt das auch. Heute kommt aber ein neues Moment hinzu: Zukunftstechnologien erfordern enormen Kapitalaufwand und oft auch Wissen, auf das man ohne Kooperation gar nicht zugreifen könnte. Deshalb werden immer öfter Allianzen geschmiedet, um eine bestimmte Thematik vorwärtszubringen.

BMW und Toyota, Renault und Nissan

Zum Beispiel BMW und Wasserstoff. Man hat zwar viel Erfahrung mit Wasserstoff, aber eher beim Verbrennungsmotor. Nun ist aber die Kombination mit der Brennstoffzelle wesentlich aussichtsreicher. Also treibt man das Thema gemeinsam mit Toyota voran.

Oder Renault und Nissan. Die Allianz gibt es schon lange, an der Modellpolitik kann man es erst jetzt immer deutlicher erkennen. Die Elektroauto-Strategie wurde bisher mit Renault Zoe und Nissan Leaf komplett einzelkämpferisch verfolgt. Die neue reine Elektro-Plattform ist eine gemeinsame und wird im kommenden Jahr in Form des Nissan Ariya und Renault Mégane eVision auskristallisieren. (Rudolf Skarics, 5.12.2020)