ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel war "Im Zentrum" geschaltet.

Foto: Screenshot/ORF

Chris Lohner, ehemalige wilde Hummel.

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Als hätten wir es nicht längst geahnt: Chris Lohner war eine "wilde Hummel". Und auch als "wilde Hummel" im Ruhestand könne sie die Bedürfnisse der Jungen sehr gut nachvollziehen, sagte die 77-Jährige am Sonntag bei "Im Zentrum" und erkannte in ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel keinen Ex-Artgenossen: "Sie waren sicher keine wilde Hummel." Der Angesprochene bestätigte Lohners Hummelblick und sagte: "Ich war ein wilder Hund mit einem Schlurf hinten."

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Einmal ein wilder Hund, immer ein wilder Hund: Peter Schröcksnadel hat zwar "großen Respekt" vor Corona, aber keine Angst. Das Hauptproblem sei nicht die Krankheit per se, sondern die Angstmache der Regierung. "Man übertreibt sehr stark", findet Schröcksnadel. Wenn jeder auf den anderen Rücksicht nehme, könne uns nichts passieren. Die Angehörigen der knapp 2500 Corona-Toten in Österreich könnten das anders sehen.

Politik spalte

Bei der Diskussion in ORF 2 ging es aber nicht nur um Corona-Verharmlosung und Tiervergleiche, sondern auch um die Frage, ob das Virus den Generationenkonflikt befeuere. Und hier lohnt es sich, Lohner zuzuhören. An der Spaltung zwischen Jung und Alt sei die Politik schuld, die auseinanderdividiere statt zu einen. Sie wünsche sich mehr Empathie. Politiker seien schließlich ihre Angestellten: "Ich zahle sie mit meinen Steuern."

Die Ängste der Jungen müssten endlich ernst genommen werden, fordert Maximilian Werner. Der 18-Jährige plädiert für Kommunikation auf Augenhöhe statt mit erhobenem Zeigefinger. Und die Autorin und Ex-Lehrerin Melisa Erkurt bricht die Debatte auf die entscheidende Frage herunter: "Wo bleibt die Solidarität?" Vor allem mit den Ärmsten. Ja, wo?! (Oliver Mark, 23.11.2020)