Es geht gegen Paris.

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Drei Wochen nach dem 2:1-Sieg über Paris Saint-Germain ist RB Leipzig im Dienstags-Schlager der Fußball-Champions-League (21.00 Uhr/live Sky) auf den nächsten Coup aus. Diesmal visieren Marcel Sabitzer und Co. bei PSG Zählbares an, gelingt die Wiederholung, wäre man dem Aufstieg nach vier Runden schon sehr nahe. PSG steht mit dem Rücken zur Wand, kann aber wieder auf die Stars Kylian Mbappe und Neymar setzen.

Nur drei Punkte aus drei Partien stehen bei den Franzosen in Gruppe H zu Buche, eine weitere Niederlage kann sich der Finalist der Vorsaison nicht leisten. "Der Druck liegt nach dem Hinspiel bei PSG", stellte denn auch Leipzig-Coach Julian Nagelsmann fest. "Wir würden gern dort gewinnen, um einen guten Vorsprung zu haben und das direkte Duell für uns zu entscheiden. Das wäre ein großer Schritt in Richtung K.o.-Runde."

Entschlossen

Leipzigs Chancen auf einen ähnlich großen Abend wie beim Hinspiel sind vom Papier her allerdings bescheiden. Denn PSG-Trainer Thomas Tuchel kann in Mbappe und Neymar wieder auf seine zwei besten Spieler zurückgreifen. "Neymar ist fest entschlossen. Er wird in der Startelf stehen", sagte Tuchel.

Der brasilianische Teamspieler war schon beim 3:0 im Königsklassen-Halbfinale des Vorjahres der entscheidende Faktor gegen Leipzig. Sein Fehlen in der Red Bull Arena Anfang November hatte sich spätestens in der zweiten Halbzeit massiv bemerkbar gemacht. "Wir brauchen wegen der Rückkehr von Neymar und Mbappe eine besonders gute Leistung. Man hat gesehen, dass sie dem Spiel von Paris eine besondere Note geben können", betonte Nagelsmann voller Respekt.

Verlockendes

Gewinnt Leipzig am Dienstag und setzt sich Manchester United im Parallelspiel gegen Istanbul Basaksehir durch, genügt beiden Mannschaften im direkten Aufeinandertreffen am letzten Spieltag bereits ein Punkt zum Erreichen des Achtelfinales. Verlockende Aussichten, weshalb Nagelsmann beim 1:1 in Frankfurt in der Bundesliga bewusst rotierte. Man wolle frisch sein für das große Spiel im Prinzenpark, sagte er.

In Gruppe E wären Chelsea (bei Rennes) und der FC Sevilla (bei Krasnodar) schon bei jeweils Unentschieden in der K.o.-Phase, in Gruppe F könnten Borussia Dortmund (empfängt Brügge) und Lazio Rom (hat St. Petersburg zu Gast) zumindest große Schritte zum Aufstieg tun. In Pool G würde dem FC Barcelona ein Remis im Auswärtsspiel bei Dynamo Kiew reichen.

Ohne Messi

Lionel Messi ist derweil nicht mit gereist. Barca-Trainer Ronald Koeman versicherte am Montag, der Argentinier benötige wie Frenkie de Jong angesichts der vielen Spiele eine Pause. Die Sportzeitung "As" schrieb hingegen von einem "Urknall" und spekulierte, es könne andere Gründe als nur die Schonung geben.

Seit dem verhinderten Wechsel im Sommer gab es häufiger Zweifel an Messis Motivation. Zuletzt erinnerten die Leistungen des Weltstars kaum noch an frühere Glanzzeiten. So zeigte der 33-Jährige am Samstag beim 0:1 gegen Atletico Madrid eine erschreckend schwache Leistung.

Bei seiner Rückkehr am vergangenen Mittwoch von WM-Qualifikationsspielen mit der argentinischen Nationalelf in Südamerika brach der Zorn aus Messi heraus: "Ich habe es langsam satt, bei allem immer das Problem im Club zu sein", sagte der Stürmerstar gegenüber Journalisten in Barcelona.

Auch Juventus könnte bereits sein Achtelfinalticket lösen. Mit einem Sieg über Ferencvaros Budapest ist man aber in jedem Fall mit eineinhalb Beinen weiter. (APA, 23.11.2020)