Hansi Flick hatte in den letzten Wochen oft einen Verletzten zu beklagen.

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CL-Ticker: FC Bayern vs. FC Salzburg, Mi., 21 Uhr

München – Für Bayern München ist die Sache im Heimspiel der Fußball-Champions-League gegen Red Bull Salzburg am Mittwoch (21.00 Uhr/live Sky) eindeutig. "Unser Ziel ist, den Achtelfinaleinzug klarzumachen", erklärte Trainer Hansi Flick bei einem Pressetermin am Dienstag. Der "notwendige Respekt" sei aber auch nach dem 6:2-Sieg im Hinspiel vor drei Wochen vorhanden. Eine "schwere Aufgabe" stehe seinem Team bevor, betonte Flick, der vor allem in der Defensive Personalsorgen hat.

"Salzburg ist ein unbequemer Gegner und hat es schon in Salzburg gut gemacht. Eine Mannschaft, die den Gegner sehr, sehr gut unter Druck setzen kann und auch im Ballbesitz sehr gute Lösungen hat", erklärte Flick. Ob sich die Bullen diesmal etwas defensiver präsentieren werden, bleibe abzuwarten: "Wenn wir Spielkontrolle haben, ist es auch schön. Wenn sie uns unter Druck setzen, wissen wir aber auch, was wir zu tun haben."

Die Automatismen

Der 1:3-Niederlage Salzburgs am Wochenende gegen Sturm Graz maß er kaum Bedeutung bei. "Sie haben da von Anfang an einige Spieler nicht dabei gehabt. Gewisse Automatismen sind dann nicht mehr so präzise, wie man sie kennt. Und ich erwarte schon genau diese Salzburger Mannschaft, die wir im Hinspiel gesehen haben", sagte der Erfolgscoach, der mit einer imponierenden Bilanz von 45 Siegen, zwei Remis und drei Niederlagen in 50 Partien aufwarten kann.

In seiner eigenen Defensivabteilung ist Flick jedenfalls zum "Basteln" gezwungen. Außen fällt Bouna Sarr ebenso fix aus wie Alphonso Davies. Lucas Hernandez, der beim jüngsten 1:1 gegen Werder Bremen angeschlagen vom Platz musste und dann von David Alaba vertreten wurde, wird wohl zumindest auf der Bank Platz nehmen können. Und in der Innenverteidigung steht Niklas Süle mit Trainingsrückstand nach wie vor nicht zur Verfügung. Im Vergleich zum Hinspiel kann der tragende Mittelfeldakteur Joshua Kimmich nach seiner Knie-OP nicht mitwirken.

Ausfälle nicht überbewerten

Salzburg-Trainer Jesse Marsch will die zahlreichen Ausfälle in der Defensive der Bayern nicht überbewerten. "Ich habe gehört, dass viele Spieler vielleicht nicht verfügbar sind. Aber am Ende ist der Kader dieser Mannschaft großartig", erklärte Marsch am Dienstagabend in seiner Pressekonferenz. "Sie haben so viel Qualität und einen breiten Kader. Wir unterschätzen nichts", betonte Marsch. "Aber wir verstehen, dass wir vielleicht ein paar neue Spieler auf dem Platz sehen. Auch ihre Qualitäten müssen wir verstehen." Am Ende zähle ohnehin die eigene Leistung. "Egal, es ist eine Chance für uns. Die ganze Gruppe glaubt an unsere Chance hier."

Das Hinspiel vor drei Wochen hatten die Salzburger lange Zeit offen gehalten, im Finish schlitterten sie aber in eine 2:6-Abfuhr. "Es war spektakulär, vielleicht zu spektakulär", meinte Marsch. "Das Spiel darf nicht so offen sein. Wir müssen mit Intensität und Aggressivität spielen – aber auch schlau verstehen, was der richtige Moment ist, um Druck zu machen." In einigen Situationen sei sein Team im eigenen Stadion "zu naiv" gewesen. "Wir müssen kompakter, disziplinierter und bereiter sein in gewissen Situationen."

Fokus vorerst auf München

Um in München reüssieren zu können, bedürfe es laut dem US-Amerikaner einer noch besseren Leistung als im Hinspiel. In der Tabelle von Gruppe A sind die Salzburger nach drei Partien als Gruppenletzter mit einem Zähler bereits unter Druck. "Im Moment brauchen wir Punkte, sicher", sagte Marsch. "Aber wir müssen Spiel für Spiel spielen." Der Fokus liege vorerst nur auf München. Das Abschlusstraining erfolgte am Dienstag noch in Salzburg, danach ging es per Bus in die bayerische Landeshauptstadt.

"Jeder in der Mannschaft glaubt daran, dass wir morgen punkten können oder sogar gewinnen könnten", versicherte Abwehrspieler Maximilian Wöber. Der ÖFB-Internationale freut sich besonders auf ein weiteres Duell mit Bayerns Goalgetter Robert Lewandowski. "Es ist eine riesige Herausforderung gegen den wahrscheinlich besten Stürmer der Welt", sagte Wöber über den Polen. "Aber es gibt nichts Schöneres für einen Verteidiger." (APA, 24.11.2020)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zum Fußball-Champions-League-Spiel FC Bayern München – Red Bull Salzburg am Mittwoch in München:

Gruppe A, 4. Runde:

FC Bayern München – Red Bull Salzburg (Allianz Arena, 21.00 Uhr/live Sky, SR Grinfeld/ISR)

Bayern: Neuer – Richards, Boateng, Alaba, Pavard – Goretzka, Martinez – Gnabry, Müller, Coman – Lewandowski

Ersatz: Nübel – Hernandez, Roca, Costa, Musiala, Sane, Zirkzee, Choupo-Moting

Es fehlen: Kimmich (nach Knie-OP), Tolisso, Sarr (beide Muskelverletzung) Süle (Trainingsrückstand), Davies (nach Bänderriss im Sprunggelenk)

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – Mwepu, Camara, Junuzovic, Szoboszlai – Berisha, Koita

Ersatz: Coronel – Vallci, Farkas, Onguene, Solet, Ashimeru, Okafor, Adeyemi

Es fehlen: Daka (Oberschenkelverletzung), Bernede (Schienbeinbruch), Okugawa (Adduktorenverletzung)

Ebenfalls am Mittwoch: Atletico Madrid – Lok Moskau (21.00)