Kaan Yesilkaya bringt in der Werkstatt von Robert Graf eine gewerblich genutzte Nähmaschine wieder zum Laufen,...

foto: thomas neuhold

..., während sein Kollege Enver Jovanovic mit viel Liebe eine alte mit Fußpedal angetriebene Maschine wieder in Gang setzt.

foto: thomas neuhold

"Derzeit kann es aufgrund der großen Nachfrage zu längeren Lieferzeiten kommen", steht auf der Startseite des Webauftritts der kleinen Nähmaschinenfirma, die Robert Graf gemeinsam mit seinen beiden Technikern Enver Jovanovic und Kaan Yesilkaya betreibt. Wirtschaftlich war 2020 für die drei ein voller Erfolg: "Bis zum zweiten Lockdown war die Nachfrage sehr gut. Jetzt ist die Stimmung ein wenig depressiver geworden. Beim ersten Lockdown haben die Menschen noch geschaut, dass sie alle notwendigen Dinge zu Hause haben, es hat ja niemand gewusst, wie das weitergeht.

Vielleicht haben die Leute auch einfach weniger Geld. Wir haben zwar aktuell Aufträge von der Industrie, aber im zweiten Lockdown tut sich im Privaten weniger. Insgesamt haben wir aber dieses Jahr ein sattes Plus gehabt, weil sich die Menschen ins Private zurückgezogen haben.

Maskennähen boomt

Die Leute haben ja Zeit gehabt, die Nähmaschine war da ein schönes Hilfsmittel. Und dann kam das Maskennähen dazu, das war ein richtiger Run. Im Lauf des Jahres hat dann die Nachfrage die Kapazitäten überstiegen. Wir haben nun große Lieferengpässe. Die Nähmaschinen kommen aus Fernost, es gibt keine europäische Produktion mehr. Die Lieferketten funktionieren nicht mehr, wir müssen jetzt schon bis in den Sommer 2021 vorbestellen. (Thomas Neuhold, 25.11.2020)