Die deutsche Corona-Warn-App.

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Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen schlägt vor, die Corona-Warn-App mit besonderen Anreizen attraktiver und effektiver zu machen. Dazu gehört nach einem Reuters vorliegenden Konzept auch, App-Nutzer eine vereinfachte Registrierung in Museen, Kirchen und Gaststätten und besondere Vorzug-Warteschlagen bei Veranstaltungen anzubieten.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte das gemeinsame Papier der schwarz-gelben Landesregierung am Dienstag an Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) und den Vorsitzenden der Ministerpräsidenten-Konferenz, Berlins Bürgermeister Michael Müller, geschickt. Ausdrücklich wird darauf verwiesen, dass die Nutzung der Warn-App weiter freiwillig sein sollte. Kritiker der App hatten davor gewarnt, dass etwa Restaurants am Ende die Nutzung zur Voraussetzung für einen Eintritt machen könnten. Die NRW-Landesregierung will den entgegengesetztem Weg gehen und eher ein Anreiz-System für die Nutzung anbieten.

GPS-Daten erheben

Allerdings schlägt sie auch mögliche zusätzliche Datenspeicherungen und -Nutzungen vor. So solle geprüft werden, ob nicht zusätzliche GPS-Daten erhoben werden könnten, um den Zeitpunkt und Ort einer möglichen Infektion durch einen gefährlichen Kontakt besser bestimmen zu können, heißt es. Dies würde bei der Suche nach Infektionsketten helfen, die die Gesundheitsämter vor Probleme stellt. Außerdem sollte nach Ansicht der nordrhein-westfälischen Landesregierung geprüft werden, ob im Falle einer Corona-Infektion eines Warn-App-Nutzers eine – anonyme – Warnung für andere Nutzer verpflichtend gemacht werden sollte. Bisher können Nutzer bei einem positiven Testergebnis selbst entscheiden, ob sie andere Nutzer darüber informieren wollen. Dies schränkt die Effektivität der App deutlich ein.

Effektivere App

Die 16 deutschen Ministerpräsidenten hatten am Montagabend verabredet, dass sie eine effektivere Corona-Warn-App wollen, die nach Angaben von Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bis Jahresende noch drei Updates erhalten soll. Seit Monaten wird debattiert, wie man die Warnwirkung und das Informationsangebot der App weiter steigern könnte, die mehr als 22 Millionen mal heruntergeladen wurde. (APA/Reuters, 25.11.2020)