Nach den Römern, die nie hier waren, wurde ein Rundwanderweg benannt.

Foto: Thomas Ruzicka

Wenn es nicht durch Wald geht, wandert man durch Trockenwiesen.

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Am so genannten Kahlen Gipfel gibt es auch ein Kreuz, das aber nicht den höchsten Punkt des Berges markiert. Hier gab es eine mittelalterliche befestigte Warte.

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Der vorbildlich renovierte Schüttkasten von Klement, ein ehemaliger Getreidespeicher, wird heute als Kulturzentrum genutzt.

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Die Flugradarstation am Buschberg ist weithin zu sehen. Nicht weit davon, am Steinmandl, gibt es eine weitere Radarstation, die dem Bundesheer gehört.

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Wenn man bei der Ursprungsquelle der Zaya angekommen ist, ist die Wanderrunde fast geschafft.

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Die Buschberghütte hat auch ein Matratzenlager.

Foto: Thomas Ruzicka

Die Leiser Berge im Weinviertel sind nahe an Wien und liegen doch abseits. Über kleine Landstraßen kommt man zu diesem schönen Naturpark, auf dessen höchster Erhebung, dem Buschberg, eine Alpenvereinshütte steht. Bekannt ist die Gegend vor allem durch die zwei futuristisch anmutenden Radarstationen, deren überdimensionierte weiße Kugeln wie riesige Golfbälle weithin sichtbar in der Landschaft kleben.

Wir wählen eine Wanderung, die in Oberleis bei der hübschen kleinen Marienkirche beginnt, die etwas abseits des Wallfahrtsorts direkt am Fuße des Oberleiser Berges liegt. Den Berg erklimmen wir nicht, sondern umrunden ihn links abgehend in Richtung Buschberg (gelbe Hinweistafeln, das Bergerl rechter Hand).

Eleganter römischer Stil

Immer wieder stößt man in der Gegend auf den irritierenden Hinweis "Römerbrücke" bzw. "Römerweg". Da stellt sich doch die Frage: wieso? Die Römer waren hier nie. Dazu die Auskunft des Naturpark-Rangers Alexander Ernst: Bei Ausgrabungen auf dem Oberleiser Berg wurden Fundamente eines Wohngebäudes gefunden, das im römischen Stil gehalten war. Flugs schuf man die touristischen Highlights Römerweg und Römerbrücke. Letztere ist eine moderne Fußgängerbrücke, die über eine Landstraße bei Au führt – bei unserer Wanderung passieren wir sie.

Im Jahr 2000 kam man aber drauf, dass die Fundstücke nicht von den Römern stammten, sondern von einem germanischen Adeligen. Der hatte sich am eleganten Stil der Römer orientiert – und auch die Annehmlichkeit einer Fußbodenheizung übernommen. Beim Besuch des Aussichtsturms am Oberleiser Berg kann man dies sehen. Die meisten Fundstücke von dort werden im nahen Mamuz-Museum in Asparn ausgestellt.

Zurück zur Wanderung. Sie führt hinter Au hinauf zum Buschberg mit seiner Radarstation und der Buschberghütte. Für den Rückweg muss man ein Stück weit dem Weg folgen, den man gekommen ist. Dann geht es vorbei an einer Sternwarte. Wir folgen dem Hinweisschild "Klement" rechts runter in den Ort, vorbei am Schüttkasten, und nehmen dort den Weg zurück. So kommt man auch noch an der Ursprungsquelle der Zaya vorbei. Sehr abwechslungsreich! (Johanna Ruzicka, 26.11.2020)

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