Amazon schadet nicht nur dem Buchhandel.

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Offensichtlich schadet Amazons Monopolstellung nicht nur dem lokalen Buchhandel, auch öffentliche Bibliotheken leiden darunter, dass sie keinen Zugang zu digitalen Veröffentlichungen für die eBook-Plattform Kindle und den Hörbuchservice Audible erhalten.

Fight for the Future, eine Organisation, die sich dem Kampf für digitale Rechte widmet, startete deshalb eine Petition, die bereits über 12.000 Personen unterzeichnet haben. Die Forderung: Amazon solle den "Krieg gegen Bibliotheken" stoppen und ihnen den Kauf seiner digitalen Veröffentlichungen erlauben. Außerdem solle der Konzern damit aufhören, ihren Zugang zu Nutzerdaten als Waffe gegen die Konkurrenz einzusetzen, heißt es auf der Webseite der Aktivisten.

Mehr digitale Ausleihen

Unter Amazons Geschäftspraktiken sollen allen voran ärmere Menschen und Menschen mit Behinderung leiden, die sich die durch den Konzern beworbenen Angebote nicht leisten können, so die Aktivisten. Dabei soll alleine in den USA die Nachfrage nach eBooks seit Beginn der Pandemie um 52 Prozent gestiegen sein, berichtet Arstechnica.

Wichtig ist der Zugang zu digitalen Veröffentlichen auch deshalb, weil durch alternative Darstellungsformen auch Menschen mit Leserechtschreibschwäche Bücher zugänglich gemacht werden können. Zwar bieten öffentliche Bibliotheken meist auch die Möglichkeit der digitalen Ausleihe – nicht jedoch für Werke, für die Amazon die Rechte besitzt.

„Amazons unkontrolliertes Monopol bedroht die Zukunft des menschlichen Wissens und der Alphabetisierung”, sagt deshalb Lia Holland, eine Sprecherin für Fight for the Future. Deshalb fordern die Aktivisten weiterführend auch eine Untersuchung der Monopolstellung Amazons. (mick, 25.11.2020)