Endlich mehr Platz für das WLAN.

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Städtische WLAN-Nutzer werden das kennen: Gerade in dicht besiedelten Gegenden ist man zumeist von einer Vielzahl von Netzen umgeben. Und das ist ein echtes Problem: Immerhin handelt es sich hierbei um Funk, die Übertragung kommt sich also in die Quere und führt zu einer Verringerung der Übertragungsleistung. Nun ist aber Besserung in Sicht: Zum ersten Mal seit vielen Jahren soll nämlich ein neuer Frequenzbereich hinzukommen.

Wi-Fi 6E

Das Ganze nennt sich Wi-Fi 6E und wurde bereits Anfang des Jahres offiziell vorgestellt. Doch mit neuen Routern und Endgeräten ist es hier nicht getan, zunächst müssen auch die Regulatoren der Nutzung dieser zusätzlichen Frequenzbereiche zustimmen. Die gute Nachricht: Nach den USA zeichnet sich dieser Schritt jetzt auch in der EU ab.

Das europäische Normierungsgremium ETSI BRAN hat mittlerweile einen fertigen Entwurf für die Nutzung der zusätzlichen Frequenzen veröffentlicht, wie Heise.de berichtet. Konkret geht es dabei um ein Spektrum zwischen 5,9 und 6,4 GHz – wer will, kann das Ganze also als Erweiterung des bereits jetzt eingesetzten 5-GHz-Bereichs sehen.

Verdopplung

Zusätzliche 500 MHz, die aber durchaus einen entscheidenden Unterschied machen könnten, immerhin verdoppelt man damit das derzeit für WLAN verfügbare Spektrum. Ganz so weit wie in den USA geht man trotzdem nicht, dort reichen die zugelassenen Frequenzen bis 7,1 GHz.

Als nächster Schritt könnte der Entwurf von ETSI BRAN schon in den kommenden Tagen vom zuständigen Electronic Communications Committee (ECC) offiziell abgesegnet werden. Dann wäre der Ball bei den Mitgliedsstaaten, die aber bereits eine rasche Umsetzung signalisiert haben. So geht etwa die deutsche Bundesnetzagentur davon aus, dass Wi-Fi 6E schon im zweiten Quartal 2021 nutzbar sein wird. (apo, 26.11.2020)