Nicole Billa im Französinnen-Sandwich.

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Ticker: Frauen-EM-Quali: Frankreich vs. Österreich, Fr., 21 Uhr

Guingamp – Es ist die ultimative Herausforderung für Österreichs Fußballerinnen. Gegen Frankreich, die Nummer drei der Weltrangliste, geht es heute Abend im Stade de Roudourou zu Guingamp um nichts weniger als den Sieg in Gruppe G der EM-Qualifikation. Die Auswahl von Trainerin Irene Fuhrmann ist in der laufenden Kampagne wie die Französinnen noch ohne Gegentor, ein 1:1 in der Bretagne könnte die Sensation komplettieren. Im Heimspiel zu Wiener Neustadt wurde dem Team von Trainerin Corinne Diacre vor knapp einem Monat ein torloses Remis abgerungen – nicht zuletzt dank einer Galavorstellung von Manuela Zinsberger, der Torfrau von Arsenal.

Manuela Zinsberger hielt das Heim-0:0 gegen Frankreich fest und wurde gefeiert. In Guingamp ist die Arsenal-Torfrau wieder gefordert.
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"Frankreich hat permanent Druck ausgeübt, gerade in der Anfangsphase und zum Schluss. Da hat sich jede Minute wie zehn Minuten angefühlt. Aber es ist auch okay, dass man gegen ein Team wie Frankreich Chancen zulässt. Das Entscheidende war, dass die Spielerinnen füreinander da waren. Aber ich glaube, viel länger hätte das Spiel nicht mehr gehen dürfen", sagt Viktoria Schnaderbeck in einem Interview mit dem STANDARD.

Weniger cool

Die Kapitänin, Zinsbergers Teamkollegin bei Arsenal, sitzt in London, konnte wegen einer Verletzung nicht zum Teamtraining. Sie wäre gerne nach Bregenz gekommen, "aber mein Knie ist ein bisschen angeschlagen, und ich habe das medizinische Okay nicht bekommen. Es ist weniger cool."

Davon, dass schon im vorletzten Spiel alles klar ist, geht Schnaderbeck bei allem Vertrauen in die Kolleginnen nicht unbedingt aus. "Zu Hause wollen die Französinnen sicher einen Sieg holen, aber wir haben gezeigt, dass wir bestehen können. Von einem Sieg auszugehen wäre vielleicht ein bisschen groß gedacht." Wichtiger wären die drei Punkte zum Abschluss am Dienstag (18.30, ORF Sport+) im Heimspiel gegen Serbien.

Viktoria Schnaderbeck blickt zurück und fehlt in Frankreich.
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Die neun Gruppensiegerinnen und die drei besten Zweitplatzierten schmücken fix die um ein Jahr verschobene Endrunde. Die restlichen Gruppenzweiten spielen weitere drei Plätze aus, die Gastgeberinnen sind in England fix dabei. Österreich liegt in einer Reihung der Gruppenzweiten mit 16 Zählern zwei Punkte hinter Belgien und einen Zähler vor Italien an zweiter Stelle.

Trainerin Fuhrmann, die mit ihrer Truppe am Donnerstag via Friedrichshafen und Rennes in die Bretagne reiste, schielt offiziell noch nicht in Richtung des sicher leichteren Spiels gegen Serbien. "Wir haben uns eine hervorragende Ausgangsposition erspielt und wissen, dass wir wieder etwas schaffen können, aber wir werden auch wieder das nötige Glück brauchen", sagte die 40-Jährige in Hinblick auf die Partie gegen die Französinnen. Die wüssten nun, wie Österreich auftrete, und seien mit Sicherheit besser eingestellt als am 27. Oktober in Wiener Neustadt.

Fuhrmann: "Es wird wieder viel von unserer defensiven Geschlossenheit abhängen. Da haben wir im Hinspiel sehr vieles sehr gut gemacht, sonst hätten wir die Null nicht halten können." Optimierungsmöglichkeiten böte die Offensive. Wenn es die Französinnen zulassen. (Andreas Hagenauer, Sigi Lützow, 26.11.2020)