Mehr Module, mehr Google-Kontrolle bei Android.

Foto: Google

Unter dem Namen "Project Mainline" betreibt Google seit Android 10 eine fortschreitende Modularisierung seines Betriebssystems. Die dabei ausgelagerten Komponenten werden fortan von Google selbst auf dem Laufenden gehalten – und zwar auf allen Geräten und unabhängig vom Hersteller. Damit werden sie auch von der Update-Auslieferung und etwaigen Defiziten des jeweiligen Anbieters in diesem Bereich unabhängig. Mit Android 11 hat Google die Liste an Mainline-Modulen deutlich ausgeweitet, mit der nächsten Softwaregeneration scheint nun noch einmal ein großer Brocken zu folgen.

ART

Mit Android soll auch das Herzstück des Android-App-Systems modular werden: jene Android Runtime (ART), mit der fast alle Programme ausgeführt werden. Dies berichtet XDA Developers in Berufung auf einen Codeeintrag im Android Open Source Project.

Neben der laufenden Aktualisierung dürfte das Ziel dieses Maßnahme vor allem eine Vereinheitlichung sein. Bisher ist es den Geräteherstellern erlaubt, selbst an der Runtime Modifikationen vorzunehmen, solange die Kompatibilität gewahrt bleibt. Genau das führt aber immer wieder zu diffizilen Problemen, mit denen sich dann App-Hersteller herumschlagen müssen.

Sicherheit

Zudem gibt dieser Umbau Google langfristig die Möglichkeit, etwaige Sicherheitslücken innerhalb kurzer Zeit auf sämtlichen Android-Geräten auszubessern. Als Vehikel für die Aktualisierung nutzt der Softwarehersteller die sogenannten Google Play System Updates, die zumindest monatlich erneuert werden. Die Betonung liegt dabei allerdings auf "langfristig", immerhin ist es dann Voraussetzung, dass auf dem betreffenden Gerät mindestens Android 12 läuft, damit das Ganze auch funktioniert. (apo, 26.11.2020)