Fotografen nutzen das neue Spider-Man-Spiel für Streifzüge durch New York.

Foto: Sony

Eigentlich konzentrieren sich Street-Fotografen auf die Dokumentation des alltäglichen Lebens. Teils stundenlang streifen Vertreter der traditionsreichen Disziplin durch die Straßen, stets auf der Suche nach dem einen, ganz besonderen Moment inmitten des oft tristen Alltags, um ihn für die Ewigkeit festzuhalten.

Oft nur ausgerüstet mit einer kleinen Kamera, wird für sie die Straße zum Fotostudio, und die Gesellschaft steht Modell. Zumindest war das bisher so, denn wegen strenger Lockdowns fast überall zu Hause eingesperrt, sind die Fotografen gezwungen, neue Wege zu finden, um ihre Leidenschaft auszuüben – und machen sich deshalb die Fotomodi beliebter Spiele wie Spider-Man und Red Dead Redemption zunutze, um das Leben in den virtuellen Welten festzuhalten.

Nicht zum ersten Mal

Schon im Frühjahr probierten sich mehrere Fotografen, unter ihnen Craig Whitehead, Sean Tucker und Nick Fabian, an der Porträtierung der Landschaften und Bewohner der aufwendig erschaffenen Spielwelt von Read Dead Redemption 2 und teilten ihre Werke unter dem Hashtag virtualstreetphotography auf ihren Instagram-Accounts.

Während erneute Lockdowns sie auch im Winter von den Straßen fernhalten, springt den Fotografen die neue Konsolengeneration helfend zur Seite – denn Funktionen wie Ray Tracing eröffnen unzählige neue Möglichkeiten für ihre kreativen Streifzüge, zum Beispiel durch das winterliche New York in Spider-Man: Miles Morales, wie Craig Whitehead zeigt.

Dabei ermöglichen immer detailliertere Lichteffekte und stetig realistischer werdende Darstellung von Spiegelungen den Fotografen erneut, die virtuelle Stadt aus einem bisher unentdeckten Blickwinkel zu betrachten und beachtliche fotografische Werke zu produzieren – ohne dabei sich selbst oder andere gefährden zu müssen. (mick, 4.12.2020)