Eine App soll Schülerinnen und Schüler mit Studierenden zusammenbringen, die ihre Fähigkeiten den Jüngeren anbieten wollen.

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Wien – Selten war der Bedarf an Lernhilfe von Schülerinnen und Schülern so groß wie jetzt. Distance-Learning ist angesagt, doch die wenigsten Eltern kennen sich auch überall aus – erschöpfend ist das gemeinsame Lernen mit dem Nachwuchs neben der Arbeit sowieso.

Die Bundesschülervertretung hat sich nun mit der Österreichischen Hochschülerschaft zusammengeschlossen, um hier für Entlastung zu sorgen. Gemeinsam mit dem IT-Start-up Timebite wurde am Freitag die neue Version der App "Hilfma" präsentiert. Diese gibt es bereits seit der ersten Corona-Hochphase, ursprünglich war sie vor allem zur Hilfestellung für ältere Menschen beim Einkaufen und sonstigen Erledigungen konzipiert. "Unser Ziel ist, die Nachbarschaftshilfe zu digitalisieren", sagte Emir Selimovic von Timebite.

Fächer eintragen

Für die Vernetzung von Schülern und Studierenden wurde nun ein neues Feature entwickelt. Wer Unterstützung beim Lernen in bestimmten Fächern sucht, kann das in der App eintragen. Studierende, die den Jüngeren gerne mit ihren Kenntnissen unter die Arme greifen möchten, können dann sehen, was gerade an Hilfe gesucht wird. Wenn man etwa in Mathematik bewandert ist, kann man als Studierender jene Schüler herausfiltern, die in Mathe nicht so recht weiterkommen und das in der "Hilfma"-App angegeben haben. Wie konkret die Lernunterstützung gestaltet wird, machen sich die Pärchen dann selbst aus.

Für die ÖH-Chefin Sabine Hanger geht es bei der App auch darum, das Engagement von Studierenden in der Corona-Krise hervorzuheben. Die meisten Studierenden seien nicht einverstanden, wenn sie medial als unverantwortliche Gruppe dargestellt werden, die "nur Garagenpartys feiert oder eng gedränt am Donaukanal sitzt". Sie verwies darauf, dass sich Studierende etwa im Frühjahr als Erntehelfer freiwillig gemeldet hätten, angehende Mediziner halfen im Gesundheitsbereich mit. Die kostenlose App sei ein Modell, um den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Man hoffe auf möglichst viele Downloads, damit das Matching gut funktioniert, sagte App-Entwickler Selimovic. (ta, 27.11.2020)