Im gesunkenen Stromverbrauch spiegelt sich der Lockdown wider.

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Wien – Der Stromverbrauch, der in der kalten Jahreszeit für gewöhnlich in die Höhe schnellt, geht dieser Tage zurück – Folge des Lockdowns und des vergleichsweise milden Novembers, wie man bei der Netzgesellschaft Austrian Power Grid (APG) betont. Nach den ersten Wochen des Teil- beziehungsweise einer Woche (16. bis 22.11.) des harten Lockdowns im November hinkt der Stromverbrauch gegenüber dem Vergleichszeitraum um sieben Prozent hinterher.

"Angesichts des Höhepunkts der Corona-Krise im Mai, in dem der Stromverbrauch bis zu 15 Prozent ins Minus rutschte, kann man aber aktuell von einer Stabilisierung auf niedrigerem Niveau verglichen zum Vorjahr sprechen", sagt Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG. Die geringere Stromnachfrage spiegelt sich auch im Strompreis wider. "Mit rund 32 Euro pro MWh liegt der wöchentliche Strompreis in der Kalenderwoche 44 (26.10. bis 1.11.; Anm.) um fast zehn Euro unter dem Wert von 2019", sagt der kaufmännische Vorstand Thomas Karall.

Mit Minus sieben Prozent beim Stromverbrauch liegt Österreich im europäischen Mittelfeld. Vor allem Frankreich (minus 14 Prozent) und Spanien (minus elf Prozent) leiden deutlich unter der Corona-Krise. In diesen beiden Ländern spiegeln sich die Maßnahmen eines harten umfassenden Lockdowns im Stromverbrauch wider. In Deutschland (minus zwei Prozent) und Tschechien (null Prozent) ist die Pandemie hingegen kaum im Stromverbrauch abzulesen. In Italien ist der Stromverbrauch in der Vergleichsperiode um drei Prozent gestiegen, in Ungarn um vier Prozent. (Günther Strobl, 27.11.2020)