Gartenbaubetriebe dürfen Reisig oder Adventkränze (wie im Bild am Salzburger Schrannenmarkt) verkaufen – die großen Umsätze mit Weihnachtsschmuck für Restaurants, Hotels oder Feiern fallen heuer aber flach.
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Als "brutal" für Gärtner und Floristen bezeichnet Bundesinnungsmeister Rudolf Hajek die Folgen des zweiten Lockdowns, der in die umsatzstärkste Zeit fällt. Im November und Dezember wird ihm zufolge ein Drittel der Jahreserlöse erzielt, was nun großteils entfalle. Restaurants und die Hotellerie haben geschlossen, Weihnachtsfeiern und andere Veranstaltungen fallen aus – womit auch der sonst übliche Weihnachtsschmuck nicht gebraucht werde. "Das kann man nicht mehr aufholen", sagt Hajek.

Als Stütze habe sich heuer das Geschäft mit Adventkränzen – die etwa ein Viertel des Umsatzes in der Vorweihnachtszeit ausmachen – erwiesen, obwohl Floristen ihre Geschäfte geschlossen halten müssen. "Wir haben aus dem ersten Lockdown viel dazugelernt und schon erwartet, dass wir im Herbst dasselbe Theater haben werden", erzählt der Innungsmeister. "Über das Internet und Zustelldienste haben wir einiges auffangen können." Dazu kommen auch viele kleine Kooperationen, bei denen Floristen ihre Ware bei nahegelegenen, geöffneten Geschäften zum Kauf oder zur Abholung anbieten.

Klage über Supermärkte

Damit hat Hajek freilich kein Problem, ebenso, dass im Lockdown mehr Leute als üblich ihre Adventkränze selbst basteln. Er beklagt zudem, dass die großen Lebensmittelketten seiner Branche noch stärker als sonst das Wasser abgraben würden – nämlich mit hauptsächlich ausländischer Ware. "Es ist nicht lustig, zusehen zu müssen, wie andere das Geschäft riechen."

Gartenbaubetriebe bleiben während des Lockdowns geöffnet und dürfen Ware vor Ort verkaufen, während Floristen die Geschäfte geschlossen halten müssen, aber eine 60-prozentige Umsatzentschädigung von der Regierung erhalten. Wer härter vom Lockdown getroffen wird, will Hajek nicht beurteilen: "Es trifft beide hart, es ist für keinen leicht." (aha, 27.11.2020)