Auch die Wiener Polizei hat nun ein Fahndungsfoto veröffentlicht und bittet um Hinweise, wer den Mann kennt, der am Abend des 13. November in der Raiffeisenbank in Wien-Döbling widerrechtlich acht Safeboxen geleert hat.

Foto: APA/LANDESPOLIZEIDIREKTION WIEN

St. Pölten / Wien – An dem spektakulären Einbruch in die Selbstbedienungssafes zweier Banken in Niederösterreich und einer in Wien mit Beute im zweistelligen Millionenbereich ist mindestens eine Frau beteiligt. Wie Johann Baumschlager, Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, im STANDARD-Gespräch bestätigt, hat ein Zeuge, der zur Tatzeit in Mödling seinen Hund Gassi geführt hat, den Ermittlern gesagt, dass er damals ein Pärchen gesehen habe.

Noch etwas ist mittlerweile klar: Die mindestens fünf Verdächtigen, die am 13. November neben Mödling auch in Klosterneuburg und Wien-Döbling zugeschlagen haben, haben den Coup länger vorbereitet. Denn eigentlich sind die Selbstbedienungssafes nur während der Banköffnungszeiten zugänglich.

Kartendaten kopiert und Kamera installiert

Laut Baumschlager haben die Täter aber zunächst ein Skimminggerät an den Kartenöffnungen für das 24-Stunden-Foyer installiert, und die kopierten Daten ermöglichten ihnen dann Zutritt zum Kassenraum. Dort platzierten sie versteckte Kameras, die die PIN-Code-Eingabe der Kunden für den Safebereich aufnahmen, und saugten wieder die Kartendaten ab.

Mit Ermittlern in Deutschland und der Schweiz, wo ähnliche Delikte begangen wurden, sei man in engem Kontakt, außerdem versuche man in kriminalistischer Kleinarbeit herauszufinden, wo sich die Gruppe in Österreich aufgehalten habe. (Michael Möseneder, 27.11.2020)