Im Tschad nehmen die Spannungen zwischen Bauern und nomadischen Hirten zu.

Foto: APA/AFP/AMAURY HAUCHARD

N'Djamena – Im Süden des Tschads sind mindestens 22 Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen nomadischen Viehhirten und örtlichen Bauern getötet worden. 34 weitere Menschen wurden verletzt, wie ein Regierungssprecher am Freitag mitteilte. Demnach wurde in der Region Kabbia, wo sich der Gewaltausbruch ereignete, eine Ausgangssperre verhängt. Dem Sprecher zufolge kam es am Montag und Dienstag zu den Zusammenstößen.

Einige der Todesopfer seien von Pfeilen getroffen worden. Laut dem Sprecher wurden außerdem mehrere Dörfer in Brand gesetzt, 66 Tatverdächtige wurden festgenommen. Vorwürfe von Viehdiebstahl hätten die Gewalt ausgelöst, teilte ein örtlicher Beamter der Nachrichtenagentur AFP mit. Zuvor seien die Felder der Bauern von den Tieren der Hirten zertrampelt worden.

Im Tschad nahmen in den vergangenen Jahren die Spannungen zwischen Bauern und nomadischen arabischen Hirten zu. Die Bauern werfen den Hirten vor, ihr Vieh aus Nachbarländern wie dem Sudan auf ihre Felder zu treiben und dadurch ihre Ernten zu beschädigen. (APA, 28.11.2020)