Die VIG, einst Wiener Städtische, kauft sich Zentral- und Osteuropageschäft dazu.

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Wien – Die Vienna Insurance Group (VIG) geht groß einkaufen. Der Versicherungskonezrn mit Sitz in Wien kauft das Zentral- und Osteuropageschäft des niederländischen Versicherers Aegon. Das hat das börsennotierte Unternehmen am Sonntagvormittag in einer Ad-hoc-Meldung mitgeteilt. Der Kaufpreis betrage 830 Mio. Euro, das Closing der Transaktion werde für das zweite Halbjahr 2021 erwartet. Der geplante Kauf muss nun noch von Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.

Konkret kaufen die Österreicher das Versicherungsgeschäft der Aegon in Ungarn, Polen, Rumänien und der Türkei. Die VIG übernimmt damit in diesen Ländern die Versicherungsgesellschaften in den Bereichen Nicht-Leben und Leben sowie Pensionskassen, Asset Management- und Service-Gesellschaften der Aegon.

Marktführer in Ungarn

"Mit dem Erwerb dieser Gesellschaften baut die VIG ihre führende Marktposition in Zentral- und Osteuropa aus und steigt in Ungarn zur Nummer Eins im Versicherungsmarkt auf", heißt es in einer Aussendung des Unternehmens. Darüber hinaus erweitere die VIG ihren Tätigkeitsbereich in dieser Region im Pensionskassengeschäft und werde erstmals auch im Lebensgeschäft in der Türkei tätig.

Das Prämienvolumen der Versicherungsgesellschaften in den vier Ländern belief sich 2019 auf umgerechnet rund 600 Mio. Euro bei einem Nettoergebnis von rund 50 Mio. Euro.

Weniger Gewinn

Die VIG hat am Donnerstag (26. November) ihr Neunmonatsergebnis veröffentlicht: Ihr Gewinn ist in den ersten drei Quartalen wegen der Coronakrise deutlich gesunken. Grund dafür waren vor allem ein rückläufiges Finanzergebnis und bereits zum Halbjahr vorgenommene Firmenwertabschreibungen für Bulgarien, Kroatien und Georgien. Das Ergebnis vor Steuern sank – wie Mitte November angekündigt – um fast 30 Prozent auf rund 266 Mio. Euro. Auch für das Gesamtjahr 2020 erwartet der Versicherer einen Gewinnrückgang. (APA, red; 29.11.2020)