Der Systemkritiker verweigert die Massentierhaltung und setzt sich für eine ökologische Landwirtschaft ein.

Foto: Facebook

Mit einem Facebook-Video erntete der Berg- und Almbauer Christian Bachler im Frühjahr 2019 großen Zuspruch: Darin wetterte er gegen die Arroganz und Überheblichkeit von "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk. Dieser hatte in einem Interview mit Servus TV das umstrittene Tiroler Kuh-Urteil gelobt und Bachler damit verärgert. Klenk versuche Almbauern zu belehren, obwohl er keine Ahnung von Landwirtschaft und Natur habe.

Bachler lud den "Falter"-Journalisten in dem Video ein, sich auf seinem Bergerhof, dem höchstgelegenen Bergbauernhof der Steiermark in Krakauhintermühlen auf 1.450 Meter Seehöhe, im Rahmen eines Praktikums ein Bild zu verschaffen. Der Städter nahm die Einladung an und lernte nicht nur, wie Klimawandel und Billigfleischindustrie die Almbauern ruinieren, sondern auch den Bauern und seinen Hof zu schätzen.

Drohender Ruin abgewendet

Eineinhalb Jahre später hat diese Freundschaft wohl die Existenz des Bergerhofs gerettet: Denn Christian Bachler hat Schulden. Und ihm drohte die Zwangsversteigerung des Hofes durch die Raiffeisenbank. Mit einem Spendenaufruf auf seiner Homepage wandte er sich kürzlich an die Öffentlichkeit. Unterstützung dafür bekam er unter anderem von seinem ehemaligen Kontrahenten Klenk, der vor allem auf Twitter eine Spendenkampagne daraus machte.

Innerhalb weniger Stunden kletterte die Spendensumme auf mehr als 220.000 Euro – deutlich mehr als die 150.000 Euro, die laut Klenks Angaben benötigt werden, um den Bergbauernhof und die Alm zu retten. Der verbleibende Kredit könne somit umgeschuldet werden, und Bachlers Leben müsse nicht mehr im Murauer Gemeindesaal versteigert werden. Auf einem Facebook-Video zeigte sich der "Wutbauer", der für eine autonome und ökologische Landwirtschaft ohne Massentierhaltung kämpft, über die erhaltene Unterstützung gerührt und dankbar. (fmo, 29.11.2020)