Die Teststraße beim Austria Center ist täglich von 7 bis 19 Uhr geöffnet.

APA / Georg Hochmuth

Wien – Es ist die dritte und laut dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auch die größte Corona-Teststraße Wiens und Österreichs, die am Montag beim Austria Center eröffnet wurde. Diese hängt aber nicht mit den geplanten Antigen-Massentestungen des Bundes zusammen, die ab Freitag bis 13. Dezember in Wien in den drei größten Hallen (Stadthalle, St. Marx, Messehalle) durchgeführt werden. Dafür wird die neue Open-Air-Einrichtung beim Austria Center länger Bestand haben und "einige Monate lang" in Betrieb bleiben, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erklärte. Geöffnet ist diese täglich von 7 bis 19 Uhr.

Bei der Open-Air-Teststraße beim Austria Center kann sich jeder kostenlos testen lassen. Primär ist die Einrichtung aber für Besucher von Pflegeheimen und Spitäler gedacht.
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Die dritte Wiener Teststraße beim Austria Center ist die erste, bei der ausschließlich auf Antigen-Schnelltests gesetzt wird. Beim Happel-Stadion und bei der Floridsdorfer Brücke auf der Donauinsel kommen PCR-Tests zum Einsatz. Hier wird also gegurgelt. Der Nachteil dieser Tests: Die Auswertung benötigt ein Labor und dauert um einiges länger als bei Antigen-Schnelltests. Hier liegt das Ergebnis nach Mund- oder Nasenabstrich meist schon nach 15 Minuten vor.

Vor allem zwei Personengruppen sollen – im Winter richtig warm eingepackt – zum Austria-Center-Vorplatz kommen: jene, die Personen in Pflege-, Altenheimen oder Spitälern besuchen wollen oder selbst in Gesundheitsberufen arbeiten. Und jene, die das Gefühl haben, möglicherweise an Corona erkrankt zu sein. Letztere müssen mit einem Auto anreisen und den Test im Parkdeck absolvieren. Für diese – und auch mobilitätseingeschränkte Personen – stehen im Parkdeck vier Testspuren zur Verfügung.

Personen, die möglicherweise Symptome verspüren und sich testen lassen wollen, sollen bitte mit einem Auto anreisen.
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Direkte Anreise mit der U1 für Personen ohne Symptome

Alle anderen können mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, vor allem mit der U1, anreisen und den Test auf dem überdachten Vorplatz des Austria Center unter dem neuen Donausegel durchführen lassen. Von der U-Bahn weg gibt es Beschilderungen. Abgewiesen wird niemand, der einen Testabstrich nehmen will, wie ein Sprecher von Stadtrat Hacker dem STANDARD sagte. Soll heißen: Es muss niemand glaubhaft machen, dass ein Test für den Besuch in einem Pflegeheim oder einem Spital benötigt wird. Das Testergebnis ist 24 Stunden gültig, auch mehrmalige kostenlose Testungen sind möglich.

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Voraussetzung ist, dass sich Interessierte vorab online unter acv.at/schnelltest registrieren und einen QR-Code (ausgedruckt oder am Handy) zur Teststation mitnehmen. Ein Erklärvideo zeigt den Testablauf, Informationen sind auf Deutsch, Englisch, Türkisch und in den B/K/S-Sprachen (Bosnisch, Kroatisch, Serbisch) verfügbar.

Austria Center Vienna

Bis zu 15.000 Testungen pro Tag im Endausbau angepeilt

Werden Personen positiv getestet, wird direkt anschließend zur Überprüfung auch ein PCR-Test durchgeführt und im Fall des Falles auch das Contact-Tracing gestartet.

Vorerst sind drei Walk-in-Testspuren eingerichtet: Wird das Angebot angenommen, kann auf elf Spuren ausgebaut werden. Hacker rechnet damit, dass hier im Endausbau 15.000 Testungen pro Tag durchgeführt werden können.

Die Teststrategie bleibt laut Hacker auch in den kommenden Wochen und Monaten immens wichtig. Er rechnet nicht damit, dass die Corona-Impfungen in Österreich schon bald für große Entspannung sorgen werden: "Das Impfprogramm wird frühestens im Sommer seine Wirkung zeigen", so Hacker.

In Wien wurden seit dem Beginn der Pandemie bereits mehr als 800.000 Tests durchgeführt. Das sind laut Ludwig mehr als 27 Prozent aller österreichweiten Testungen. Die Massentests des Bundes ab Freitag bezeichnete der Stadtchef als "zusätzliche Herausforderung". Eine für Donnerstag geplante Begehung der in Aufbau befindlichen Infrastruktur für die Massentests mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in Wien musste aufgrund des positiven Tests der Ministerin abgesagt werden. (David Krutzler, 30.11.2020)