Der 3D-Druck bietet ebenfalls eine gute Perspektive für hochflexible Werkstückgestaltung.

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Die Digitalisierung bringt auch im Leichtbau einen enormen Schub. Zum Beispiel deshalb, weil Festigkeits- und Lebensdauer-Berechnungen erheblich schneller und exakter vonstattengehen und auch die Simulation von Crash- und Alterungsprozessen immer realitätsnäher abläuft. Die Ingenieure können sich also näher an die konstruktiven Grenzen wagen, ohne Schadensfälle zu riskieren.

Nicht zu übersehen sind auch erhebliche Fortschritte in den Verbindungstechniken. Denn je mehr und flexibler verschiedene Werkstoffe miteinander verschweißt, verklebt, vernietet oder geklammert werden können, umso zielgerichteter können bestimmte Materialeigenschaften auch kombiniert werden. Der 3D-Druck bietet ebenfalls eine gute Perspektive für hochflexible Werkstückgestaltung. Denn nicht nur Kunststoffe können so direkt vom digitalen Datenspeicher in wahrhaftige Werkstücke umgewandelt werden, sondern auch Metalle, die zuerst in Pulverform vorliegen.

Wie lange dauert das alles?

Bei neuen und im ersten Moment faszinierenden Fertigungsmethoden stellt sich aber immer die Frage, wie gut sich eine Serienfertigung auf sehr hohe Stückzahlen hochfahren lässt. Dauern Fertigungsprozesse nämlich länger, etwa wenn chemische Prozesse ablaufen, Materialien aushärten oder abkühlen müssen, kann man nämlich nicht einfach bei Bedarf die Maschine schneller laufen lassen.

Die Serienfertigung, auch bei der Verarbeitung von Kohlenstofffaser ein wunder Punkt, ist beim 3D-Druck ebenso nicht so leicht hochzufahren, wie das beim Pressen und Stanzen von Blech so einfach geht. (Rudolf Skarics, 24.12.2020)