Die Vierschanzentournee der Skispringer könnte bei ihrer 69. Auflage erstmals ohne Zuschauer ablaufen. Am Montag gab das Organisationskomitee des Auftaktbewerbs am 29. Dezember in Oberstdorf bekannt, nach den jüngsten Lockdown-Verschärfungen in Bayern die Planung mit Zuschauern nicht mehr halten zu können und folgte damit dem Beispiel von Garmisch-Partenkirchen. Der ÖSV wartet mit einer Entscheidung bis zum 15. Dezember.

In Oberstdorf hatte man mit je 2.500 Fans für den Bewerb und die Qualifikation geplant. Der Verzicht auf Zuschauer schmerze umso mehr, "da wir in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem Deutschen Ski-Verband und den lokalen Gesundheitsbehörden ein tragfähiges Corona-Konzept erarbeitet hatten und bis zuletzt zuversichtlich waren", erklärte Peter Kruijer, der Vorsitzende des Skiclubs Oberstdorf, in einer Aussendung am Montag.

Fehlende Planungssicherheit

In Bayern gilt wegen der Corona-Pandemie bis mindestens 20. Dezember ein generelles Zuschauerverbot für Profisportveranstaltungen. "Wir müssen einfach davon ausgehen, dass diese Einschränkungen auch nach Weihnachten noch Bestand haben werden. Daher fehlt uns komplett die Planungssicherheit und damit die Grundlage für eine Veranstaltung mit Zuschauern", betonte Florian Stern, der Generalsekretär des Auftaktspringens. Die 2.500 Karten für den 29. Dezember waren innerhalb einer Stunde verkauft worden.

In Partenkirchen hatten die Veranstalter schon Ende Oktober erklärt, aufgrund der Hygienevorschriften sei es wegen der baulichen Vorgaben im Olympia-Skistadion nicht möglich, das Neujahrsspringen mit Zuschauern durchzuführen.

Auf dem Innsbrucker Bergisel und in Bischofshofen ist die Situation ähnlich, in den Skisprungstadion stehen kaum Sitzplätze zur Verfügung. Laut der jüngsten Verordnung sind in Österreich aber auch bei Freiluft-Veranstaltungen keine Zuschauer zugelassen. Der ÖSV wartet die Entwicklung ab und hat für 15. Dezember eine Entscheidung angekündigt. (APA, 30.11.2020)