Butsch (Götz Schubert) und Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) ermitteln bei der Escape-Games Firma in der alten Villa.

Foto: MDR/Molina Film/Felix Matthies

Görlitz/Wien – Die Nacht ist voller Albträume, doch auch der Tag lässt Kommissarin Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) im Krimi "Wolfsland" kaum durchschnaufen. Sie und ihr Kollege "Butsch" (Götz Schubert) werden in eine stillgelegte Fabrik in Görlitz gerufen. Dort liegt die junge Alexandra tot im Kessel. In dem Film "Kein Entkommen", den die ARD am Donnerstag um 20.15 Uhr ausstrahlt, verweben die Autoren erneut die persönlichen Dämonen des Ermittlerduos mit dem Fall.

Am Tatort geraten die Eigenbrötler gleich aneinander. "Warum reißen sie die alte Bruchbude nicht mal ab. Hier kann man nicht atmen", kläfft Delbrück genervt. Ihr Kollege kontert mit "Geh' doch zurück nach Hamburg". Die Stimmung ist gespannt, jedes Wort zu viel. Statt in Teamarbeit gehen die Kommissare für sich auf Tätersuche.

Butsch, Typ "Kopf durch die Wand", sieht eine Verbindung zu Sandra (Tijan Marei), Mitbewohnerin des Opfers. Erst im letzten Fall hatte er die Prostituierte aus den Fängen des Zuhälters Goran Tonka befreit. Nun vermutet er einen Rachefeldzug, bei dem es aus Versehen die Falsche getroffen hat.

Rache im Rotlichtmilieu, Mord unter Escape-Gamern?

Delbrück indes, ganz analytische Kopfarbeiterin, interpretiert die Spuren, rekonstruiert, was passiert ist, und versucht das Puzzle zusammenzusetzen. Von Anfang an wittert sie, dass Butschs Schützling mit in die Tat verwickelt sein könnte. Sie hatte mit dem Ex ihrer Mitbewohnerin eine Affäre, arbeitet bei dem Computerspezialisten im Laden. Doch die Ermittlungen führen die Kommissare auch zur Spieleentwicklerin Susanne Bleibtreu (Katrin Wichmann), die in einer verlassenen Villa mit großer Leidenschaft Escape-Games organisiert und gerade ihre Mutter verloren hat. Die Tote hat solche Abenteuer voller Adrenalin geliebt.

Dann wird ein abendlicher Ausflug zum Tatort in den Kessel für die Kommissare zum Verhängnis, als plötzlich der Deckel zugeklappt und zugeschraubt wird. Ihr Rufen bleibt ungehört, aber die Enge im dunklen Kessel öffnet den Eingesperrten den Blick, nicht nur auf die festgefahrenen Ermittlungen. Rache im Rotlichtmilieu, Mord unter Escape-Gamern oder übersehen sie doch eine andere wichtige Spur? (APA, 1.12.2020)