Der Plan war es, österreichische Händler in der Krise zu unterstützen. Das gelang WKO-Chef Mahrer mit dieser Version des Kaufhauses nur bedingt.

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Wien – Viel Gutes hört man momentan nicht im Zusammenhang mit dem Onlinehändler-Verzeichnis "Kaufhaus Österreich" von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer. Daran dürfte auch der Preis der Website nichts ändern. In Summe kostete das digitale Kaufhaus 627.000 Euro, wie das Wirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Die Abwicklung sei über bestehende Rahmenverträge erfolgt. Die Website sei ins Leben gerufen worden, um den österreichischen Handel gerade in Zeiten des Lockdowns zu unterstützen, heißt es bei der Wirtschaftskammer.

In den sozialen Medien spotten User über zweifelhafte Sucherergebnisse und schlechte Nutzbarkeit der Seite. Der STANDARD hat berichtet. Wer beispielsweise auf der Seite derzeit nach "Schuhen" sucht, dem werden ein Tischtennis-Shop, eine Bergbauern-Seite und ein Angebot für Kinderbekleidung als erste Präferenzen angezeigt.

Das virtuelle Kaufhaus wurde vom staatlichen Bundesrechenzentrum programmiert, Medieninhaber der Internetpräsenz sind das Wirtschaftsministerium und die Wirtschaftskammer, die Internet-Domain gehört dem Wirtschaftsministerium. Für den Betrieb der Website ist das Wirtschaftsministerium zuständig. Via "Firmen A–Z" habe die WKO das Ministerium unterstützt, Händlerinnen und Händler anzusprechen, sich für das "Kaufhaus Österreich" zu registrieren. Bisher sind rund 1.000 Onlinehändler gelistet. (APA, 1.12.2020)