Der Österreich-Fonds förderte gleichermaßen Grundlagenforschung und Technologie- und Innovationsentwicklung.

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Der aus Einnahmen aus dem erhöhten Steuersatz von 55 Prozent gespeiste Österreich-Fonds schüttet in diesem Jahr 34,7 Mio. Euro für die heimische Forschung aus. Das gab die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung am Dienstag bekannt – dort ist der Fonds angesiedelt. Nach der derzeitigen gesetzlichen Regelung ist es die letzte Ausschüttung des Österreich-Fonds, eine Neuordnung ist mit dem im Regierungsprogramm vorgesehenen "Fonds Zukunft Österreich" geplant.

Grundlagenforschung bis Innovationsentwicklung

Von den 34,7 Millionen Euro gehen rund elf Millionen Euro an die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), zehn Mio. Euro an den Wissenschaftsfonds FWF, 7,5 Mio. Euro an die Austria Wirtschaftsservice (AWS) und jeweils zwei Mio. Euro an die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft (LBG) und die Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft (CDG).

Die Mittel würden für die Förderung im Bereich der Grundlagenforschung, der angewandten Forschung und der Technologie- und Innovationsentwicklung verwendet, insbesondere stünden die Anwendung und Translation digitaler Technologien in Unternehmen, Wissenschaft und Wirtschaft im Fokus, heißt es in der Aussendung.

Gähnende Leere

Seit seiner Gründung 2016 hat der Österreich-Fonds ein Finanzierungsvolumen in Höhe von 168,5 Mio. Euro für Forschungsförderungsmaßnahmen bereitgestellt. Die Ausschüttung der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung für das laufende Jahr in Höhe von 103,5 Mio. Euro wurde bereits 2019 bekanntgegeben.

Dabei muss man allerdings bedenken: Im Topf der Nationalstiftung herrscht schon seit einiger Zeit gähnende Leere, weil der Zinsertrag und der Dollarkurs nicht genug Geld abgeworfen haben. Für die Jahre 2018 bis 2020 hat deshalb das Finanzministerium 100 Millionen Euro jährlich fix zur Verfügung gestellt, um dieses Finanzloch zu kompensieren.

Nach hinten gereiht

Diese Sonderdotierung der Nationalstiftung läuft heuer aus. Bisher wurde noch keine Fortsetzung beschlossen, obwohl aus dem Ministerium eine grundsätzlich positive Einstellung zu dieser Frage vernommen wird. Man musste die Verlängerung des Zuschusses aufgrund der aktuellen Corona-Krise und zu bearbeitender Hilfspakete nach hinten reihen, heißt es.

Für Fördereinrichtungen, die bisher einen großen Teil des Kuchens bekamen, den FWF und die FFG, würde ein Ende dieser Finanzierung ein erhebliches Minus von bis zu 20 Millionen Euro bedeuten. (red, 2.12.2020)