Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hat oft etwas in Richtung Bundesregierung zu knurren, wenn es um Corona geht, manchmal ja auch zu Recht. Jetzt stößt er sich an der Maskenpflicht für Schüler ab zehn Jahren (also Mittelschüler und AHS-Unterstufen) auch während des Unterrichts: "Ich finde es unerträglich, was wir unseren Kindern antun." Während des gesamten Unterrichts Schutzmasken tragen zu müssen sei für die Kinder eine "Quälerei".

Das kann man so sehen, und das sehen auch viele so – vor allem, wenn es sogenannte FFP2-Masken sein sollten, die dicht schließen. In der Realität werden es aber wohl Stoffmasken oder die lockerer anliegenden grünen OP-Masken sein, die im Übrigen billiger sind als die FFP2-Modelle. Die Lehrer allerdings sollen FFP2-Masken tragen – wenn sie sie ausreichend bekommen, was nicht überall der Fall zu sein scheint.

Schwierig. Für die Kinder ist es wohl lästig, aber ist es wirklich eine solche Quälerei? Hackers Parteifreundin Pamela Rendi-Wagner, Virologin, hat sich klar für Maskenpflicht im Unterricht ausgesprochen. Angesichts von fast 4000 Neuinfektionen täglich werden viele Eltern wohl eher auf Vorsicht setzen, zumal etliche Studien davor warnen, Kinder als Überträger zu unterschätzen. Bildungsminister Heinz Faßmann meint, ihm sei das "gelindere Mittel" Maske lieber, als den Präsenzunterricht aufzugeben. Wer widerspricht ihm mit validen Argumenten? (Hans Rauscher, 3.12.2020)