Nach Cotonou, der Hauptstadt von Benin, war das bisherige Abkommen der EU mit Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifik benannt. Dort gibt es eine Wandverzierung, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit andeuten soll. Jenes Abkommen, dass das von Cotonou ersetzt, soll aus Sicht der Afrikaner eine fairere Basis bieten.

Foto: Imago / Ute Grabowski

Brüssel – Die EU und die Organisation afrikanischer, karibischer und pazifischer Staaten (OAKPS, früher AKP-Staaten) haben sich auf ein neues Partnerschaftsabkommen verständigt. Die Einigung sei am Donnerstag von Unterhändlern erzielt worden, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.

Die zuständige EU-Kommissarin und EU-Chefunterhändlerin Jutta Urpilainen sprach von einem "Schritt auf dem Weg in eine neue Ära für die EU, Afrika, die Karibik und den Pazifik". Robert Dussey" der Außenminister von Togo ist und für die OAKPS verhandelte, sieht den Weg geebnet "für eine moderne und engagiertere Partnerschaft auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene".

Werte menschlicher und wirtschaftlicher Art

Nach Angaben der EU-Kommission werden im "Grundlagenteil" des Abkommens gemeinsame Werte, Grundsätze und strategische Schwerpunktbereiche der beteiligten Staaten genannt. Dazu gehören etwa Menschenrechte und Demokratie, Frieden, Sicherheit, ökologische Nachhaltigkeit und Klimawandel sowie Migration und Mobilität. Zusätzlich sind den Angaben zufolge Regionalprotokolle auf die Bedürfnisse der jeweiligen Weltregionen (Afrika, Karibik, Pazifik) zugeschnitten.

Das neue Abkommen ist auf 20 Jahre angelegt, muss unter anderem aber noch unterzeichnet und ratifiziert werden. Um genügend Zeit für den langwierigen Prozess zu haben, soll das Cotonou-Abkommen bis zum 30. November 2021 (statt Juni 2021) verlängert werden. Die Verhandlungen zu einer Nachfolgeregelung hatten schon 2017 begonnen und sich anschließend massiv verzögert. Der OAKPS gehören 79 Länder an. Zusammen mit der EU repräsentieren sie 1,5 Milliarden Menschen. (APA, red, 3.12.2020)