Steu/Koller dürfen erneut jubeln.

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Altenberg – Österreichs Elite im Kunstbahn-Rodeln hat am Samstag in Altenberg an das starke Abschneiden eine Woche davor beim Weltcup-Auftakt in Igls angeschlossen. Thomas Steu/Lorenz Koller gewannen auch das dritte Saisonrennen der Doppelsitzer und führen die Weltcupwertung damit klar an. Ihre Landsleute und Igls-Zweiten Yannick Müller/Armin Frauscher überzeugten als Sechste erneut. Im Frauen-Einsitzer holte Madeleine Egle als Vierte einen weiteren ÖRV-Spitzenplatz.

Sieg, aber nicht perfekt

Steu/Koller feierten bei ihrem siebenten Weltcupsieg ihren dritten Alternberg-Sieg in Folge, nachdem sie einen Rückstand von acht tausendstel Sekunden nach Lauf eins in einen ebensolchen Vorsprung verwandelten. Die zweimal zweitbeste Laufzeit reichte dem ÖRV-Duo zum dritten Sieg im dritten Saisonrennen, nachdem sie in Igls den regulären Doppelsitzer-Bewerb sowie das Sprintrennen gewonnen haben. Der Vorarlberger und der Tiroler siegten, obwohl sie beide Läufe nicht optimal erwischt haben.

Die acht Tausendstel Rückstand der 26-jährigen Steu/Koller fassten die Lokalmatadore Toni Eggert/Sascha Benecken aus, die Führenden nach Lauf eins. Ihre deutsche Landsleute Tobias Wendl/Tobias Arlt, die Olympiasieger von Pyeongchang 2018, lagen lediglich 0,019 hinter den österreichischen Seriensiegern. Müller/Frauscher verloren 0,343 Sekunden auf Steu/Koller und liegen im Weltcup gleichauf mit Eggert/Benecken auf Rang drei. Steu/Koller haben da schon 119 Punkte Vorsprung auf Wendl/Arlt.

"Die Läufe waren nicht perfekt, wir haben uns viele kleine Fehler erlaubt", sagte Steu im Sieger-Interview. "Toni (Eggert, Anm.) hat im Training die Kurve 9 viel besser erwischt. Wir haben gewusst, dass es ein sehr knappes Rennen wird, aber es hat gereicht." Koller verwies auf die Leistung trotz Steus in der vergangenen Saison erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch: "Unsere Entwicklung passt, es geht von Woche zu Woche was weiter. Wir sind top motiviert und überglücklich."

Egle knapp am Podest vorbei

Im Frauen-Einsitzer war Egle nach dem ersten Lauf auf Rang drei gelegen, ihren ersten Weltcup-Podestplatz verfehlte sie schließlich um eine knappe Zehntel. "Der Speed passt sehr gut. Es sind noch ein paar Kleinigkeiten dabei, die Zeit kosten", sagte die Tirolerin. Die Russin Tajana Iwanowa feierte ihren 15. Weltcupsieg, die deutsche Lokalmatadorin Natalie Geisenberger musste sich um 0,113 Sekunden geschlagen geben. Rang drei ging mit Jekaterina Katnikowa an eine weitere Russin (+0,200).

ÖRV-Chefcoach Rene Friedl resümierte positiv: "Den Doppelsitzern kann man nur gratulieren, sie haben an die Leistungen von Innsbruck angeschlossen, das ist absolut beeindruckend. Bei den Damen passt die Richtung ebenfalls. Wir sind in Schlagdistanz zu den Medaillen." Für die Sonntag-Bewerbe im Männer-Einsitzer (9.35 Uhr) sowie in der Teamstaffel (13.15, jeweils live ORF Sport +) zeigte sich der Coach zuversichtlich. "Vom Speed sind wir sicher gut dabei." (APA, 5.12.2020)

Ergebnis – Doppelsitzer:
1. Thomas Steu/Lorenz Koller (AUT) 1:23,612 Min.
2. Toni Eggert/Sascha Benecken (GER) +0,008 Sek.
3. Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER) +0,019.
Weiter: 6. Yannick Müller/Armin Frauscher (AUT) +0,343 – 20. Juri Gatt/Riccardo Schöpf (AUT) +2,170

Weltcup (nach drei Rennen):
1. Steu/Koller 300 Punkte
2. Wendl/Arlt 185
3. Eggert/Benecken und Müller/Frauscher 181
Weiter: 14. Gatt/Schöpf 85

Frauen-Einsitzer:
1. Tajana Iwanowa (RUS) 1:45,170 Min.
2. Natalie Geisenberger (GER) +0,113
3. Jekaterina Katnikowa (RUS) +0,200
4. Madeleine Egle (AUT) +0,291
Weiter: 11. Lisa Schulte (AUT) +1,159 – 15. Hannah Prock (AUT) +1,333

Weltcup (nach drei Rennen):
1. Geisenberger und Julia Taubitz (GER) je 255 Punkte
3. Dajana Eitberger (GER) 190.
Weiter: 5. Egle 165 – 8. Schulte 118 – 11. Prock 109 – 29. Barbara Altmaier (AUT) 20