Samuelsson bejubelt seinen ersten Weltcupsieg.

Foto: AFP/ANTTI AIMO-KOIVISTO

Kontiolahti – Schwedens Biathlon-Team hat am Samstag mit seinen Weltcuperfolgen in Kontiolahti in der Frauen-Staffel und der Männer-Verfolgung lange sieglose Phasen beendet. Das Frauen-Quartett gewann erstmals seit fast zehn Jahren, Sebastian Samuelssons Premierensieg war der erste Männer-Erfolg seit sieben Jahren. Die ÖSV-Frauen landeten an der siebenten Stelle, Simon Eder klassierte sich als einziger fehlerfreier Schütze auf dem 13. Rang, nachdem er nur als 41. gestartet war.

Angeführt von der zweifachen Saisonsiegerin Hanna Öberg setzte sich das Dreikronen-Team 9,6 Sekunden vor Frankreich durch. Der Olympia-Zweite Samuelsson, der nur als 18. mit 70 Sekunden Rückstand gestartet war, hatte nach 12,5 Kilometern und 19 Treffern bei 20 Schüssen 15,8 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Fabien Claude. Der drittplatzierte Norweger Johannes Thingnes Bö (+19,5/beide 3 Strafrunden) führt in der Gesamtwertung nach vier Rennen 35 Punkte vor Samuelsson.

"Überlebenskampf" für Eder

Eder sorgte für das bisher beste Saisonresultat der ÖSV-Männer. Er blieb nur 3,6 Sekunden hinter dem 1:48 Minuten vor ihm gestarteten Sprint-Gewinner Tarjei Bö (NOR/5 Strafrunden). "Wieder einmal mittendrin statt nur dabei zu sein, ist einfach ein super Gefühl. Es waren bisher drei richtig schwere Rennen für uns alle, aber heute hat das Setup super gepasst. Beim letzten Stehendschießen hatte ich das Glück auf meiner Seite, denn es war windig und richtig schwer", erklärte der Pinzgauer. "Die Schlussrunde war mehr ein Überlebenskampf, aber vielleicht kann ich mich bis zu den Rennen in Hochfilzen noch etwas steigern, dann sieht es schon sehr gut aus."

Auch Julian Eberhard (2 Fehlschüsse) verbesserte sich deutlich, nach Sprint-Rang 37 skatete der Saalfeldener als 17. (+1:12,1) ins Ziel. Felix Leitner musste nach vier Strafrunden hingegen einen Rückfall vom 17. auf den 35. Platz (+2:40,3) hinnehmen.

Ungünstiger Staffel-Beginn

Für das Frauen-Quartett begann das Rennen wegen eines Sturzes von Dunja Zdouc, die aber dennoch als Zehnte (3 Nachlader) übergab, ungünstig. Nach der starken Vorstellung von Julia Schwaiger (2 Nachlader), die dank fehlerlosem Stehend-Schießen auf den sechsten Rang vorpreschte, schien sogar der fünfte Rang, das bisher beste ÖSV-Resultat, möglich. Doch wegen Strafrunden von Katharina Innerhofer (1+5 Nachlader) und Lisa Hauser (1+4) bei starkem Wind blieb am Ende nur der siebente Rang.

"Es wäre heute noch viel möglich gewesen, sogar der vierte Rang war noch drinnen", meinte Hauser. "Ich hätte dafür beim letzten Schießen ohne Strafrunde bleiben müssen, es hat leider nicht sein sollen. Es ist schade für das Team, aber wir werden weiter dranbleiben und Gas geben." (APA, 5.12.2020)