Die Macht, die Bettina über Christian Wulff hat, dürfte stark in ihr sein.

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Als Christian Wulff als Bundespräsident zurücktrat, war schon nicht mehr so viel Nähe zwischen ihm und seiner Frau ersichtlich.

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Ein Bild aus der Prä-Corona-Zeit: Gerhard Schröder und Soyeon Schröder-Kim. Sie trägt ein Kleid so rot wie Hagebutten.

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Die BUNTE – Zentralorgan der Deutschen für die Befindlichkeit von Promis – nimmt kein Blatt vor den Mund und fragt dieser Tage gleich mal, was so manche Deutsche auch schon gedacht haben: "Liebe oder Abhängigkeit?" Dabei geht es, wieder einmal um den deutschen Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff.

Zum dritten Mal, so will es das Blatt aus dem Burda-Verlag wissen, ist dieser jetzt mit seiner Ex-Frau Bettina zusammen. "Er nennt Bettina schon wieder MEINE FRAU", schreibt die Illustrierte und legt damit ein neues Kapitel jener Soap vor, die die Deutschen seit Jahren unterhält und die sie auch jetzt wieder tuscheln lässt.

Die deutschen Quasi-Royals

Kleiner Rückblick: Wulff wurde 2010 Bundespräsident und mit ihm auf der Berliner Bühne erschien seine junge Frau Bettina. Man kannte sie schon aus der Bild-Zeitung, diese hatte die Scheidung Wulffs von seiner ersten Frau samt die Love-Story mit der zwölf Jahre jüngeren Bettina in Hannover ausführlich begleitet. Man war schließlich entzückt. Deutschland, ohnehin nicht mit vorzeigbaren Royals gesegnet, hatte auch endlich ein veritables Glamourpaar.

Bettina, jung, schön und tätowiert, entsprach so gar nicht dem bisherigen Bild einer würdigen Staatsoberhaupts-Gemahlin. Doch der Zauber hielt nicht lange. 2012 trat Wulff wegen des Verdachts, sich allerhand Vorteile erschlichen zu haben, zurück. Bettina Wulff stand damals mit einigem Abstand neben ihm, zwischen den beiden passte offenbar nur noch ein unsichtbarer Eisblock.

Das Comeback nach dem Comeback

Später wurde Wulff angeklagt und freigesprochen, die Ehe aber zerbrach, die beiden trennten sich 2013. Und Bettina Wulff legte noch einen drauf. Schrieb ein Buch, indem sie erklärte, Wulff sei anfangs eh gar nicht ihr Typ gewesen: "Irgendwie fehlen da ein paar Ecken und Kanten, etwas Besonderes und Eigenes." Nicht nur in der Yellow-Press wurde das als ziemliche Demütigung aufgefasst.

Doch dann folgte ein Liebes-Comeback, 2015 holten die beiden sogar die kirchliche Trauung nach. 2018 verursachte Bettina betrunken einen Autounfall und beschrieb die Stunden danach in einem ihrer Bücher so: "Als ich spätabends nach dem Unfall zu Fuß nach Hause kam, beschloss ich: Mein Leben musste sofort anders werden." Sie trennte sich erneut und fand dann nach eigenen Angaben die große Liebe, einen niedersächsischen Musiklehrer. 2020 aber war Schluss, und jetzt ist sie wieder mit Wulff zusammen. "Sie hat wohl eine unglaubliche Macht über ihn. Sie scheint ja nur mit dem Finger zu schnipsen, und er ist wieder da", wird die Psychologin Christine Baumanns in der Bunten zitiert.

Schröders fünfte Ehe

Auch über den deutschen Ex-Kanzler Gerhard Schröder (1998 bis 2005) macht man sich in deutschen Medien so seine Gedanken. Der Sozialdemokrat ist in fünfter Ehe mit der Koreanerin Soyeon Kim verheiratet, und diese lässt die Öffentlichkeit gern am Eheleben teilnehmen. So hat sie schon ausgeplaudert, dass sie ihren "Yopsigi" (koreanisch in etwa für "Mensch bei mir") vor der Hochzeit 2018 aufgefordert hat, nicht so viel zu trinken. Und damit war nicht nur Hagebuttentee gemeint.

Und dann gibt es ja noch Instagram. Dort postet Schröder-Kim gern, etwa ein Video vom Ex-Kanzler, in dem der über Hagebutten sinniert und doziert: "Ich will Dir nur sagen, das sind Herbstpflanzen, die sehr witzig sind." Man könne daraus Juckpulver machen, er habe das als Kind Mädchen in den Nacken geschüttet. Schröder weiß auch über Hagebutten: "Sie haben Dornen, die weit gefährlicher sind als die von Rosen."

An der Pfanne im Jäckchen

Man kann Schröder auch dabei zusehen, wie er in Filz-Latschen samt Kuschelschäfchen Tomaten pflückt, im ärmellosen Jäckchen am heimischen Herd kocht oder von seiner Ehefrau die Haare geschnitten bekommt. Ein Bundeskanzler, möchte man meinen, nähme die Würde des Amtes auch in den Ruhestand mit", zeigt sich der Spiegel irritiert und lästert über den "bizarren Account". "Süss isser, der Gerd", feixt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Und RTL fragt: "Ist das peinlich oder sind wir alle ein bisschen Gerd?"

Das Gegenteil der Schröders und Wulffs ist ja bekanntlich die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Aus deren Privatleben ist sehr wenig bekannt, weil sie es weitgehend unter Verschluss hält. Entsprechend ausführlich wird derzeit über einen neuen kleinen Einblick, den Merkel gewährte, berichtet. Zu Hause, erzählte sie, macht ihr Mann Joachim Sauer die Wäsche. (Birgit Baumann aus Berlin, 6.12.2020)