Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) streicht ihr Filialnetz in Frankreich zusammen und nimmt Geld für den Ausbau ihrer Online-Bank in die Hand. Bis 2025 sollen 600 Filialen geschlossen werden und das Zweigstellennetz auf 1.500 schrumpfen, wie die Bank am Montag mitteilte. Dazu legt SocGen das Filialnetz von SocGen und der Tochter Credit du Nord zusammen. Bis 2025 sollen durch die Filialschließungen fast 450 Mio. Euro eingespart werden.

Boursorama soll wachsen

Dagegen will SocGen ihre Online-Bank Boursorama ausbauen. Ihre Kundenzahl soll bis 2025 auf 4,5 Millionen von 2,5 Millionen steigen. Doch die Kundengewinnung kostet erst einmal Geld, so dass Boursorama bis 2023 insgesamt Verluste von 230 Mio. Euro schreiben werde. 2024 soll die Online-Bank dann einen Gewinn von rund 100 Mio. Euro abwerfen, 2025 soll der Überschuss auf etwa 200 Millionen klettern.

SocGen-Chef Fredic Oudea versucht seit längerem, die Ertragskraft der Bank zu steigern. So haben sich die Franzosen aus Bereichen zurückgezogen, in denen sie nicht die nötige Größe hatten. SocGen hat unter anderem Töchter in Polen, Bulgarien und Albanien verkauft und Teile des Investmentbankings eingedampft. (APA, 7.12.2020)