Es ist beeindruckend, mit welchem Krafteinsatz die Autoindustrie nun in Richtung Defossilisierung der Antriebe strebt. Klar, die Klimaerhitzung verlangte es. Die Politik fordert es.

Der nächste Schritt ist im Detail zwar auch nachvollziehbar, regt aber doch zum Weiterdenken an. Woher nehmen wir die Rohstoffe? Woher nehmen wir die regenerative Energie? Da hat man dann schon Ideen. Porsche hat sich soeben an einer Windkraftpilotanlage in Patagonien (Chile) beteiligt, wo die steife kalte Brise aus der Antarktis in einem gewaltigen Windpark eingefangen werden soll, und zwar um E-Fuels herzustellen und den 911er zu retten, den man nicht elektrisch betreiben kann, weil er sonst kein 911er mehr wäre. Toyota entwirft eine Welt des Wasserstoffs photovoltaischen Ursprungs, der in noch nicht genau definierten Wüstengebieten gewonnen und weltweit verschifft werden soll.

Technologiewandel als Chance

Alle Hersteller benötigen große Mengen an Rohstoffen, die oft nur konzentriert in wenigen Gebieten der Erde aufzufinden sind, viele davon in Afrika. Hat man die Bewohner dort schon gefragt, was sie davon halten? Oder wird man sie einfach mithilfe örtlicher Krimineller ihrer Existenz berauben, um sie aus ihrer Heimat rauszuekeln?

Der Weg lautet nicht, kobaltfreie Batterien zu entwickeln, um Kinderarbeit zu verhindern. Es geht um menschenwürdige wirtschaftliche Perspektiven für alle auf der ganzen Welt. Der Technologiewandel darf wohl auch als Chance wahrgenommen werden, die Menschen von ihrer Notwendigkeit zur Flucht zu befreien (Rudolf Skarics, 20.12.2020)