Der 65-jährige Nicolas Sarkozy am Montag in Paris vor Gericht.

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Der französische Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy hat vor Gericht den Bestechungsvorwurf der Anklage zurückgewiesen. Der 65-Jährige nahm am Montag in Paris erstmals ausführlich Stellung, wie französische Medien berichteten. "Ich habe niemals die geringste Bestechungstat begangen", zitierte die Nachrichtenagentur AFP den einst mächtigsten Franzosen, der vom 2007 bis 2012 im Élysée-Palast regiert hatte.

Telefongespräche abgehört

Sarkozy wird vorgeworfen, 2014 über seinen Rechtsbeistand versucht zu haben, von Gilbert Azibert, einem damaligen Generalanwalt beim Kassationsgericht, Ermittlungsgeheimnisse zu erfahren. Die Vorwürfe gegen den Konservativen Sarkozy beruhen auf der Verwendung abgehörter Telefongespräche des Politikers mit seinem langjährigen Anwalt Thierry Herzog, der ebenfalls vor Gericht steht. Für Gespräche nutzten sie Anfang 2014 auch Mobiltelefone, die unter dem Pseudonym Paul Bismuth registriert waren. Die Geräte wurden abgehört, weil es den Verdacht gab, dass Libyen Geld für Sarkozys erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf 2007 bereitgestellt haben soll.

Die Verteidigung Sarkozys wehrte sich letztlich erfolglos gegen das Abspielen der Telefongespräche vor Gericht. (APA, 7.12.2020)