14 Behauptungsbekannte werden in ein Outdoorcamp gesperrt, wo sie im Kampf um 100.000 Euro diverse Herausforderungen bewältigen müssen.

Foto: TVNOW / Pervin Inan-Serttas

Wenn Sie Trash-TV ablehnen, dann lesen Sie am besten einfach nicht weiter. Sollten Sie aber zur Gruppe jener Menschen zählen, die Trash trotz oder ob seiner Müllhaftigkeit lieben – weil man bei den intelligent produzierten Formaten dieses Genres durchaus auch etwas lernen kann über Sozialstrategien und Gruppendynamiken –, dann gibt es nun neues Gold für Sie: #CoupleChallenge beim Streamingsender TV Now.

14 Behauptungsbekannte, genauer: vier Influencer-Pärchen und drei ebenfalls auf "Insta" hauptagierende Freundschaftsduos, werden in ein Outdoorcamp gesperrt, wo sie im Kampf um 100.000 Euro diverse Herausforderungen bewältigen müssen. Wer eine der Aufgaben – etwa einen Sprung aus 15 Meter Höhe ins eiskalte Seewasser – verweigert, kostet die Gruppe Abzüge von der Gewinnsumme, also bares Geld. Das verstärkt die strategische Grüppchenbildung und die damit einhergehenden Mobbingdynamiken, die man zwar aus dem wahren Leben nur zu gut kennt, hier aber unter dem Brennglas serviert bekommt.

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Ihr wahres Lehrpotenzial erhält die #CoupleChallenge aber durch die Beziehungskonstellation der Protagonisten, dank derer sich sendeminütlich eine neue Schublade des Liebesgiftschranks öffnet. Zum besonderen Staffelsausack mutiert ein gewisser "KsFreak", österreichischer Youtuber mit mehr als 2,1 Millionen Fans, der seine Freundin Lisa mit hochaggressiven "Ich bin so böse, weil du mich sauer machst!"-Moves in eine wacklige Selbstwahrnehmung schubst, um ihre Tränen dann mit einem "Chü’ amoi, Oide!" (=Chill einmal, Alte!) wegzuzischen. Während Lisa seine männliche Miesheit langsam immer deutlicher dämmert, beschleicht einen der Gedanke, dies könnte der humanistische Plan der Sendungsmacher gewesen sein. (Nana Siebert, 9.12.2020)