Foto: Infineon Austria

Was macht eine Leiterin des Qualitätsmanagements?
Wellenzohn:
Innerhalb des Infineon Geschäftsbereiches Power & Sensor Systems (PSS) leite ich ein 21köpfiges Team, verteilt auf zwei Kontinente. Wir sind dafür verantwortlich den hohen Qualitätsanspruch unserer Produkte über den gesamten Produktlebenszyklus zu gewährleisten. Das bedeutet, von der Produktentwicklung bis zur Fertigung sind wir voll involviert und der erste Ansprechpartner für unsere Kunden bei allen Qualitätsthemen. Dementsprechend umfangreich ist mein Aufgabengebiet, kein Tag gleicht dem anderen.

Wo sind die Hightech-Produkte zu finden?
Die Produkte von Infineon sind in vielen Anwendungen zu finden. Wie beispielsweise in Solarpaneelen, Smartphones, Laptops, Spielekonsolen, Drohnen, Roboteranlagen im Industriebereich oder auch im Automotive- und Aerospace Bereich. Unsere Mikrochips und Systemlösungen senken in den Anwendungen den Energieverbrauch, verbessern die Leistung und ermöglichen zukunftsweisende Sensor- und Datenübertragungslösungen. Unser Team steht also am Puls entscheidender Entwicklungen für eine digitale und nachhaltige Zukunft.

Ein globales Team zu leiten, klingt sehr spannend. Wie sieht da der Arbeitsalltag aus?
Mein Alltag ist stark von Kommunikation und Koordination geprägt. Denn Leitung bedeutet, viele Schnittstellen zu managen, mein Team zu unterstützen und zu coachen. Ich habe zwei Teams, eines in Villach, eines in den USA. Ein Schlüssel zum Erfolg ist sicher, dass ich mich auf meine Mitarbeiter*innen voll verlassen kann und ein absolutes Vertrauen vorhanden ist. Dadurch gelingt es mir eine erfolgreiche Führung trotz räumlicher Distanz zu leben.

Ihr Führungsverständnis ist also die eines Coaches und Mentors?
Ja, absolut. Bei Infineon gibt es das Mentorship-Programm. Ich selbst konnte auf meinem Karriereweg vom Wissen und Feedback zweier Mentoren profitieren. Jetzt kann ich als Mentor meine Erfahrungen weitergeben und mich mit Mentees aktiv austauschen. Jedes Mentoring ist anders und für sich sehr spannend, die Diversität macht es aus. Im Zuge des Mentorings mit einer Kollegin aus Malaysia haben wir beide sehr viel über interkulturelle Zusammenarbeit gelernt. Das hat auch mir in meinem Job weitergeholfen. Für mich ist Mentoring deshalb eine echte Win-Win Situation.

Sie haben schon als junge Frau eine Führungsrolle in einem Technologieunternehmen übernommen. War das eine doppelte Herausforderung hinsichtlich Alter und Geschlecht?
Nach meiner technischen Ausbildung an der HTL wollte ich auf eigenen Beinen stehen und bin gleich in die Arbeitswelt eingestiegen. Als einzige Frau und Jüngste im Team habe ich mit 25 Jahren das erste Mal eine Führungsaufgabe übernommen. Die Rolle war neu, nicht immer leicht, aber mit dem Rückhalt und dem Vertrauen des Teams gelingt vieles. Gerade wenn es um Führung geht, braucht zur inhaltlichen Kompetenz auch den Mut, den Schritt zu wagen und an der neuen Aufgabe zu wachsen. Mut und Selbstvertrauen sind das Wichtigste.

"Mit Mut und Selbstvertrauen kann man vieles voranbringen. Als leidenschaftliche Mentorin gebe ich meine Erfahrungen gerne weiter und profitiere vom Austausch. Es ist eine echte Win-Win Situation."
Elfriede Wellenzohn, Leiterin Quality-Management im Geschäftsbereich PSS, Infineon Technologies Austria

Stichwort Diversität: Sind diverse Teams besser?
Ich glaube, dass eine gute Mischung von Alter, Geschlecht oder Herkunft zu neuen Lösungsansätzen führt. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen wird der Austausch dynamischer. Das belebt die Innovationskultur insgesamt. Für Infineon ist Diversität jedenfalls kein Modethema. Sie ist fest in unserer Unternehmenskultur verankert und täglich spürbar.

Was macht Infineon zu einem interessanten Arbeitgeber gerade auch für Frauen?
Bei Infineon wird Chancengleichheit wirklich gelebt. Es ist eine mitarbeiterorientierte Kultur, in der die Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich ist, mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, Weiterbildungsmöglichkeiten und speziellen Ausbildungen für Führungskräfte. Infineon fördert diese Talente sehr. Sehr vieles, was ich heute kann, habe ich bei begleitenden Ausbildungen und im Job gelernt. Schlussendlich kommt es aber auf das Potenzial und die Motivation jedes Einzelnen an, da spielt das Geschlecht keine Rolle. Ich sehe aber auch noch andere Werte, die Infineon für mich zu einem besonderen Arbeitgeber machen: Die Technologien und Produkte, an denen wir arbeiten, machen das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher. Das motiviert und gibt einen besonderen Sinn eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.

Gibt es einen Tipp an junge Frauen, die vor der Ausbildungsentscheidung stehen?
Traut euch! Technik ist superspannend und Fachkräfte werden händeringend gesucht. Die Chancen für Frauen sind so gut wie nie zuvor und die Möglichkeiten vielfältig. Mut zahlt sich aus, das habe ich bei mir selbst gesehen.

Welche Fachkräfte werden gesucht?
Wir sind digitaler Vorreiter. Das bedeutet für uns immer energieeffizientere, sichere und auch leistungsstärkere Chiplösungen zu entwickeln und an neuen Halbleitermaterialien wie Galliumnitrid oder Siliziumkarbid zu forschen. Genau dafür suchen wir in der Geschäftseinheit PSS Mitarbeiter*innen. Die Fachrichtungen sind vor allem Elektrotechnik, Physik, Chemie, Materialwissenschaften, Data Science. Wir brauchen auch Verstärkung im Bereich Quality-Management oder im technischen Marketing. Unser Team lebt von Diversität, Internationalität und dem speziellen Infineon "Spirit".