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Richard Corben, einer der bekanntesten Illustratoren und Comic-Künstler im Bereich Fantasy, ist tot. Wie das Magazin "Locus" berichtet, verstarb er am 2. Dezember im Alter von 80 Jahren nach einer Herzoperation.

Geboren am 1. Oktober 1940 im US-Bundesstaat Missouri, machte Corben seine Ausbildung am Kansas City Art Institute und arbeitete zunächst als Animator in der Trickfilmbranche. Dass er sich auch für Bodybuilding interessierte, sollte sich später in seinem unverwechselbaren Zeichenstil niederschlagen: Corbens Werke waren die buchstäbliche Verkörperung des Sword-and-Sorcery-Genres und gespickt mit muskelbepackten Barbaren, die ähnlich wenig Kleidung am Leib trugen wie die dargestellten Frauen.

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Nach ersten Erfolgen in der US-amerikanischen Underground-Szene brachte es Corben in den 1970er Jahren im Umweg über Europa endgültig zu Weltruhm, als er zusammen mit Größen wie Moebius oder Philippe Druillet seine Arbeiten im neugegründeten Comic-Magazin "Métal hurlant" ("Schwermetall") veröffentlichte. 2009 wurde er zum Spectrum Grand Master ernannt und 2012 für seine Verdienste um die Comic-Kunst in die Will Eisner Hall of Fame aufgenommen. 2018 erhielt er den Grand Prix des traditionsreichen Comic-Festivals von Angoulême.

Neben seinen Comic-Veröffentlichungen war Corben aber auch als Illustrator für die Werke anderer hochbegehrt. Corben-Cover zierten unter anderem Bücher von Edgar Rice Burroughs, L. Sprague de Camp, Philip K. Dick, Harlan Ellison oder Harry Harrison sowie Graphic-Novels der großen Comic-Produzenten Marvel und DC. Außerdem gestaltete er die Cover einer Reihe von Musik-Alben – bekanntestes Beispiel dürfte das zu Meat Loafs "Bat Out of Hell" aus dem Jahr 1977 sein. (jdo, 11.12.2020)

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