Die Stimmung bei den Altachern ist wieder besser.

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Ried im Innkreis – Der SCR Altach hat sich in der elften Runde der Fußball-Bundesliga mit einem 4:1-(1:1) bei der SV Ried aus seiner Krise geschossen. Die Vorarlberger verließen nach fünf Partien mit nur einem Zähler dank eines Doppelpacks von Emanuel Schreiner (82., 86.), sowie Treffern von Manfred Fischer (42./Elfer) und Manuel Thurnwald (78.) das Tabellenende. Altach ist nun zwei Punkte hinter Ried Elfter.

Ried, das die Gästeführung vor der Pause durch Ante Bajic (45.) noch egalisieren konnte, musste im Finish der frühen Gelb-Roten Karte für Markus Lackner (11.) Tribut zollen und ist nach der zweiten Niederlage en suite wieder in den Abstiegskampf verstrickt.

Schnelles Gelb-Rot

Eine Woche nach einer eher mutlosen Vorstellung beim 0:3 gegen den LASK wollte Ried gegen einen direkten Konkurrenten wieder punkten. Schon der Beginn des Duells hatte es in sich: Mit zwei unnötigen Verwarnungen innerhalb von drei Minuten flog Routinier Lackner in der elften Minute vom Platz. Kurz vor der Pause musste Mittelfeldmann Stefan Nutz verletzungsbedingt ausgewechselt werden, wenig später schlug dann Altach zu: Der erste Treffer nach vier Partien ohne Tor kam aus einem Elfmeter, Constantin Reiner foulte Thurnwald. Fischer verwandelte sicher.

Bei seinem Bundesliga-Startelf-Debüt war es der 25-jährige Mittelfeldmann Bajic, der in der 30. Minute bei einem Schuss von Schreiner knapp vor der Linie rettete und sein erst drittes Spiel im Oberhaus kurz vor der Pause vorläufig krönte: Nach einem schnellen Konter setzte er sich gegen Emir Karic durch und lupfte den Ball mit Gefühl und Übersicht über Altach-Goalie Martin Kobras. Angesichts einer zerfahrenen Partie ohne echte Chancen war es ein überraschender, aber nicht unverdienter Ausgleich.

Altach mit dem längeren Atem

Die zweite Hälfte brachte einen offenen Schlagabtausch mit besseren Offensivszenen auf beiden Seiten. Die heißesten vorerst bei Altach, das in Person des eingewechselten Chinedu Obasi nach einer Ecke per Köpfler erst an der Stange anklopfte (59.) und wenig später auch noch Goalie Daniel Daniliuc zu einer Fußparade zwang (61.). Aufseiten Rieds hatte Bernd Gschweidl die Topchance, scheiterte aber aus relativ spitzem Winkel an Kobras (65.).

Je länger die Partie dauerte, desto stärker machte sich Rieds Unterzahl bemerkbar, es spielte nur noch Altach. In der 73. Minute konnte Daniliuc aus Kurzdistanz zwar gegen Schreiner retten, wenig später brachen die "Wikinger" auseinander. Erst stellte Thurnwald mit einem von Reiner unhaltbar abgefälschten Flachschuss auf 2:1, schließlich traf Schreiner sogar doppelt. (APA, 12.12.2020)

SV Ried – SCR Altach 1:4 (1:1). Ried, Josko Arena, keine Zuschauer, SR Harkam

Tore: 0:1 (42.) Fischer (Foulelfmeter), 1:1 (45.) Bajic, 1:2 (78.) Thurnwald, 1:3 (82.) Schreiner, 1:4 (86.) Schreiner

Ried: Daniliuc – Takougnadi, Reifeltshammer, Reiner (81. Boateng), Lercher – Ziegl (81. Wiessmeier), Lackner – Grüll, Nutz (41. Offenbacher), Bajic (81. Canadi) – Gschweidl (75. Paintsil)

Altach: Kobras – Dabanli, Bumberger, Karic (86. Meilinger) – Thurnwald, Oum Gouet, Fischer, Wiss (72. Casar), Schreiner (89. Netzer) – Maderner (46. Obasi), Nussbaumer (72. Stefel)

Gelb-Rot: Lackner (11./Ried/wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Takougnadi, Grüll bzw. Thurnwald, Schreiner