Die US-Regierung wurde Ziel eines offenbar russischen Hackerangriffs.

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Washington – Hacker sollen nach Medienberichten das Finanz- und das Handelsministerium sowie weitere Behörden der USA angegriffen haben. Die "Washington Post" berichtete am Sonntagabend (Ortszeit), Hacker mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst SWR seien für die Angriffe auf das Finanz- und Handelsministerium sowie weitere US-Behörden verantwortlich. Es sei unklar, welche Informationen erbeutet worden seien. Die Cyberattacken dauerten seit Monaten an. Den Berichten zufolge hatten die Hacker teilweise über Monate Zugriff auf den internen Mail-Verkehr des Finanzministeriums und Telekommunikationsbehörde NTIA.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Ullyot, teilte auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur (dpa) mit: "Die US-Regierung ist sich dieser Berichte bewusst und wir unternehmen alle notwendigen Schritte, um mögliche Probleme im Zusammenhang mit dieser Situation zu identifizieren und zu beheben."

Verbindung zu FireEye-Attacke

Das Handelsministerium bestätigte dem Sender CNN, dass Hacker in einem seiner Büros Schutzmaßnahmen überwunden hätten. Es handle sich um dieselben Hacker, die die IT-Sicherheitsfirma FireEye angegriffen hatten, die US-Behörden oft bei Cyberattacken einschalten. Zunächst hatte am Sonntag die Nachrichtenagentur Reuters den Vorfall vermeldet.

FireEye hatte am vergangenen Dienstag mitgeteilt, bei der Cyberattacke sei auch Angriffssoftware gestohlen worden, mit der das Unternehmen üblicherweise die Abwehrsysteme seiner Kunden teste. Es sei noch unklar, ob diese Werkzeuge für Hackerangriffe eingesetzt werden sollen. Außerdem hätten sich die Angreifer insbesondere für Informationen über Regierungskunden des Unternehmens interessiert.

FireEye ging davon aus, dass im staatlichen Auftrag agierende Hacker hinter der Attacke steckten. Darauf wiesen unter anderem die technischen Fähigkeiten und die Disziplin der Angreifer hin, hieß es. Nach Angaben der "Washington Post" vom Sonntag ist die Bundespolizei FBI eingeschaltet worden. (APA, red, 13.12.2020)