Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Vorteil des mRNA-Impfstoffs von Curevac ist, dass er auch bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden kann.

Foto: Reuters/Andreas Gebert

Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac startet die entscheidende Studie mit seinem Covid-19-Impfstoff. In die für eine Zulassung relevante weltweite Studie sei der erste Teilnehmer aufgenommen worden, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Die Untersuchung soll voraussichtlich mehr als 35.000 Probanden an Standorten in Europa und Lateinamerika umfassen.

"Mit dem Start der zulassungsrelevanten Phase-IIb/III-Studie haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Entwicklung unseres Impfstoffkandidaten CVnCoV erreicht", sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas. Aus der Phase-I-Studie mit dem Impfstoff hatte Curevac im November positive Zwischenergebnisse veröffentlicht. Die EU-Kommission hat sich von dem Unternehmen bereits bis zu 405 Millionen Impfdosen gesichert.

Anregendes Molekül

In Phase I war der Impfstoff 250 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren verabreicht worden, um seine Verträglichkeit und Immunogenität zu überprüfen. In der zweiten Phase werden seit dem Spätsommer 690 Probanden in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft. Ziel der dritten Phase ist es, Wirksamkeit und Sicherheit des neuen mRNA-Impfstoffs gegen das Virus zu beweisen.

Ebenso wie der Impfstoff des deutschen Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer arbeitet auch Curevac mit einem synthetisch erzeugten Botenmolekül, das im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes anregt. Das löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus schützen soll. Der Vorteil des Curevac-Impfstoffs im Fall einer Zulassung wäre voraussichtlich vor allem logistischer Natur: Anders als die mRNA-Konkurrenz kann dieser Impfstoff bei weitaus weniger tiefen Temperaturen stabil gelagert werden.

Biontech und Pfizer haben bereits in mehreren Ländern Notfallzulassungen erhalten, etwa in den USA. In Großbritannien wird der Impfstoff schon verabreicht, in den USA sollen die Impfungen am Montag beginnen. (APA, red, 14.12.2020)