Die Massentests sind vorüber. Knapp zwei Millionen Österreicherinnen und Österreicher haben sich an der von der Bundesregierung initiierten Aktion beteiligt. Das sind rund 22,6 Prozent der etwa 8,86 Millionen Teilnahmeberechtigten. Bei etwa 4.200 Personen fiel der Test auf Covid-19 positiv aus.

Doch kurz vor Weihnachten wollen viele Menschen, die an den Feiertagen ihre Familie und womöglich Risikogruppen treffen, doch noch einmal ihren Infektionsstatus überprüfen. Aber wo kann man sich so kurzfristig noch testen? Und was ist da zu beachten?

Nur eines ist klar: Alle, die kurz vor dem Fest ein positives Testergebnis haben, sollten allein bleiben. Insofern ist Negativsein 2020 der sehnlichste Wunsch ans Christkind.
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Wien: Drei Teststraßen, 20 Schnupfenboxen

In Wien gibt es das wohl größte kostenlose Testangebot. Kurz vor Weihnachten hat die Stadt eine Teststrategie für die Feiertage ausgearbeitet. Betrieben werden die drei Teststraßen – beim Happel-Stadion, beim Austria-Center und auf der Donauinsel – auch über die Feiertage. Jede Teststraße wird einen anderen Schwerpunkt haben.

Im Austria-Center können sich nun alle per Schnelltest auf Covid-19 überprüfen lassen – auch mehrmals. Ab Freitag ist jedoch eine Anmeldung online oder telefonisch über 1450 verpflichtend. Familienanmeldungen sind möglich. Zum Center kann mit den Öffis oder dem Auto gelangen. Geöffnet ist die Teststraße auch an den Feiertagen von 7 bis 19 Uhr.

In der Teststraße beim Stadion werden künftig PCR- und Antigentests durchgeführt. Für die Schnelltests muss ein Slot gebucht werden. Hier sollen vor allem Kontaktpersonen, Reisende und Praktikanten aus dem Gesundheitsbereich teilnehmen. Aber auch andere Personen können vorbeischauen. Geöffnet hat die Teststraße von 6 bis 21 Uhr.

Auf der Donauinsel sollen sich Menschen testen lassen, die Symptome zeigen und mit dem Auto anreisen können. Ohne Symptome kann man auch zu Fuß kommen. Angeboten werden nur PCR-Gurgeltests. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Allerdings werden dort keine Schnelltests angeboten.

Auch die Schnupfenboxen für Personen mit grippeähnlichen Symptomen wird es weiter in der Stadt geben. Eine Anmeldung ist über die Gesundheitshotline oder online möglich. Die Boxen sind am 26. Dezember geschlossen.

Im Wien kann man sich zudem bei bestimmten Apotheken nach telefonischer Voranmeldung per Schnelltest testen lassen. Die Kosten für einen Apothekentest liegen meist zwischen 25 und 60 Euro.

Niederösterreich: Fünf Gratisteststraßen

In Niederösterreich wird am 21. und 22. Dezember zwischen 8 und 20 Uhr an fünf Standorten die Möglichkeit einer Antigentestung geschaffen, gab Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf diese Woche bekannt.

Die Teststationen werden in Amstetten, Zwettl, Korneuburg, Wiener Neustadt und St. Pölten eingerichtet. Der Schnelltest ist gratis. Die Aktion "Niederösterreich testet" richtet sich an alle Personen ab sechs Jahren mit Haupt- oder Nebenwohnsitz in Niederösterreich. Minderjährige müssen von einem Elternteil begleitet werden. Die Anmeldung wird online abgewickelt. Etwa eine Stunde nach der Testung kann man das Ergebnis online selbst abrufen. Zusätzlich erhält man eine SMS.

Tirol: 17 Teststandorte

In Tirol besteht ab 19. Dezember an 17 Standorten die Möglichkeit, kostenlos einen Antigentest durchführen zu lassen. Alle Tirolerinnen und Tiroler ab dem sechsten Lebensjahr können sich dafür online anmelden. Getestet wird sieben Tage die Woche, meist von 7 bis 16 Uhr. In Lienz (7 bis 11 Uhr) und Reutte (7 bis 12 Uhr) schließen die Testlokale früher.

Diese kostenlosen Testangebote sollen der Tiroler Bevölkerung "dauerhaft" zur Verfügung stehen, betont die Landesregierung. Die Anmeldung ist online über die Landeshomepage oder telefonisch über die die Nummer 1450 der Gesundheitsberatung möglich.

Neben den 17 fixen Teststandorten wird es auch mobile Testmöglichkeiten geben. Dazu wird an ungeraden Tagen zwischen 8 und 17 Uhr mithilfe von Bussen in Weißenbach am Lech, Kappl, Kaltenbach und Fieberbrunn getestet. An geraden Tagen stehen die Testbusse zwischen 8 und 17 Uhr in Längenfeld, Telfs, Wörgl und Matrei in Osttirol zur Verfügung. Diese Kapazitäten werden laufend evaluiert und angepasst. Neuigkeiten dazu sind ebenfalls auf der Landeshomepage zu finden. Die Testergebnisse werden via SMS oder Anruf zeitnah mitgeteilt.

Vorarlberg: Tests auch über Weihnachten hinaus

Die Vorarlberger Landesregierung wird im Rahmen einer "Weihnachtsaktion" am 23. Dezember zwischen 16 und 18 Uhr sowie am 24. Dezember zwischen 10 und 12 Uhr kostenlose Testmöglichkeiten an 20 über das Land verteilten Standorten anbieten. Über diese Zeitspanne hinaus wird nur an der stationären Probeabnahmestelle im Messequartier Dornbirn getestet: am 23. Dezember von 8 bis 17 Uhr sowie am 24. Dezember von 8 bis 12 Uhr.

Wer einen kostenlosen Antigentest machen will, wird gebeten, sich bis spätestens 20. Dezember auf der Homepage des Landes anzumelden. Alternativ ist auch eine telefonische Terminreservierung unter 0810 810 600 möglich. Die Kapazitäten sind vorerst auf 3.000 Personen ausgelegt, können aber aufgestockt werden. Die Ergebnisse werden innerhalb weniger Minuten per SMS zugesandt.

Für die Zeit nach Weihnachten hat die Landesregierung die Eröffnung einer permanenten und kostenlosen Antigenteststraße für symptomlose Personen angekündigt, die im Messequartier Dornbirn entstehen soll. Personen, die bereits Symptome verspüren, sind weiterhin angehalten, sich bei ihrem Hausarzt zum Antigentest zu melden.

Salzburg: Test am Flughafen und im Corona-Drive-in

Auch das Land Salzburg wollte eine Verlängerung der kostenlosen Tests für die Weihnachtsfeiertage prüfen. Im Landtag hat sich die Regierung dann zunächst dagegen entschieden. Am Tag darauf verkündete das Land dann schließlich, dass nun doch kostenlose Schnelltests angeboten werden. In jedem Bezirk gibt es ein Testlokal, wo sich Menschen kostenlos und ohne Anmeldung testen lassen können.

Die Testmöglichkeit besteht von 21. bis 23. Dezember von 9.00 bis 18.00 Uhr und von 24. bis 26. Dezember von 9.00 bis 13.00 Uhr. Das Land bittet jeden der kommt, Ausweis und E-Card mitzunehmen. Das Ergebnis des Antigen-Schnelltests wird per SMS mitgeteilt.

Für Selbstzahler gibt es in Salzburg weitere Möglichkeiten: Sie können etwa nach Anif in den Corona-Drive-in von Pharmgenetix fahren. Dort werden nach vorheriger Anmeldung PCR-Tests um 114 Euro angeboten. Die Teststraße ist bis 23. Dezember geöffnet. Am Salzburg Airport bietet das Labor eine weitere Teststation im Flughafengebäude an. Eine Voranmeldung ist dort aktuell nicht notwendig. Einen weitern Drive-In gibt es beim Messezentrum, wo sowohl Antigen-Schnelltest um 39 Euro als auch PCR-Tests um 120 Euro durchgeführt werden.

Zudem besteht in Stadt und Land Salzburg nach wie vor die Möglichkeit privater Corona-Abstriche in Ordinationen von Ärzten – die Ärztekammer führt dazu eine Liste – und Laboren. In Apotheken kann man ebenfalls einen Corona-Test machen – hier werden Antigentests verwendet. Das Ergebnis liegt nach rund 15 Minuten vor.

Burgenland: Private Containertests

Im Burgenland sind vor Weihnachten nach Abschluss der Massentests keine kostenlosen Testmöglichkeit für die Bevölkerung geplant.

Im Land gibt es jedoch drei private Testcontainer, in denen man sich sowohl per Antigen- wie auch per PCR-Test testen lassen kann: In Eisenstadt beim Einkaufszentrum, in Neusiedl am See und in Oberpullendorf am Hauptplatz gibt es diese Möglichkeiten. Für den Antigentest fallen 40 Euro an, für den PCR-Tests 110 Euro. Getestet wird von Montag bis Samstag von 9 bis 14 Uhr. Eine Voranmeldung online ist möglich, aber nicht verpflichtend.

Das Rote Kreuz Burgenland testet zudem um 140 Euro in allen Bezirken. Die PCR-Probe muss jedoch meist selbst im Eisenstädter Labor abgegeben werden, in den südlichen Bezirken wird ein kostenloser Botendienst angeboten. Die Abstriche für die privaten Tests können von Montag bis Freitag gemacht werden. Für den Test muss man telefonisch mit dem für den Bezirk zuständigen Covid-Team des Roten Kreuzes Kontakt aufnehmen oder sich auf der Website des Roten Kreuzes online anmelden.

Steiermark: Teststationen und Ärzte

Von 21. bis 23. Dezember besteht in der Steiermark die Möglichkeit, sich in Bruck an der Mur, Liezen, Gleisdorf, Judenburg und Graz (in der Messehalle) kostenlos auf Covid-19 testen zu lassen. An allen Standorten gelten dieselben Öffnungszeiten: Am 21. und 22. Dezember jeweils von 8 bis 20 Uhr sowie am 23. Dezember von 8 bis 13 Uhr.

In der Steiermark bieten zudem derzeit rund 350 Ärztinnen und Ärzte Tests gegen Bezahlung an. Die Liste ist auf der Homepage der Ärztekammer Steiermark abrufbar. Dort findet man die Testmöglichkeiten unter der "Ärztinnen- und Ärztesuche". Hinzu kommen die kostenpflichtigen Testmöglichkeiten in Apotheken.

Kärnten: Tests vor Weihnachten und Silvester

In Klagenfurt und in Villach werden Gratistests vor Weihnachten und vor Silvester angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Am 21., 22. und 23. Dezember kann man sich in Klagenfurt im Foyer der Messehalle testen lassen, im selben Zeitraum auch in Villach im Congresscenter.

In beiden Städten ist das jeweils von 8 bis 17 Uhr möglich. Testmöglichkeiten in beiden Städten gibt es ebenso am 28., 29. und 30. Dezember in den dortigen Teststraßen, ebenfalls von 8 bis 17 Uhr.

Oberösterreich: In Planung

Oberösterreich hatte angekündigt, vor Weihnachten Teststraßen für kostenlose Antigentests einzurichten. Details stehen allerdings derzeit noch aus. Man werde die Tests an "ausgewählten Standorten" anbieten, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Man werde zeitgerecht darüber informieren. Viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr. In Oberösterreich gibt es immerhin die Möglichkeit – wie in allen anderen Bundesländern auch –, sich in Apotheken und privat bei Ärzten oder in Laboren zu testen.

Apothekentest in ganz Österreich

In ausgewählten Apotheken kann man sich jedenfalls in ganz Österreich per Schnelltest testen lassen. Dafür muss man jedoch vorab telefonisch einen Slot buchen. Die Kosten für einen Test in der Apotheke liegen zwischen 25 und 60 Euro. Großteils sind Apotheken in den Landeshauptstädten aber für den 23. Dezember bereits ausgebucht.

Zudem gibt es in gewissen Apotheken auch PCR-Selbsttests. Bei diesen wird daheim gegurgelt und dann der Testkit an das Labor geschickt. Solche Tests gibt es auch in bestimmten Drogeriemärkten.

Testen, aber richtig!

Das wichtigste: Der Test ist lediglich eine Momentaufnahme. So könnte es im schlechtesten Fall passieren, dass man beim Test das Virus in sich trägt, aber in zu geringer Konzentration, um nachgewiesen zu werden. Jedoch könnte es sich vermehren und andere infizieren. Möglicherweise ist man am Heiligen Abend nicht ansteckend, aber an den Folgetagen schon.

Ein Test ist auch kein Freibrief

Trotz eines negativen Resultats gilt Sicherheitsvorkehrungen zu treffen: Abstand halten, Maske tragen, Hände waschen, lüften und wenn, dann nur im kleinen Kreis feiern. Negative Ergebnisse können ein trügerisches Sicherheitsgefühl vermitteln, zum Leichtsinn verleiten und so Cluster in Familien begünstigen. Besser wäre es deshalb, heuer nicht mit der Großfamilie, sondern im eigenen Haushalt Weihnachten zu feiern.

Wer sich testen lässt, kann dies auf zwei Arten tun. Ein PCR-Test – ob mittels Abstrich oder Gurgellösung – macht drei bis fünf Tage vor Weihnachten Sinn, wenn man danach keine Ansteckungsrisiken mehr eingeht. Das Verfahren erkennt bereits geringe Mengen des Virus im Körper und damit auch die Infektionsgefahr. Es gilt daher: Wer positiv ist, muss zuhause bleiben!

Antigentests hingegen sind wenig zuverlässig. Es ist eine große Virusmenge notwendig, damit ein positives Ergebnis überhaupt anzeigt wird. Denn: Antigentests schlagen erst bei einer Viruslast von mehr als 50 Millionen Viruskopien pro Milliliter positiv an. Falsch-negative Ergebnisse sind also möglich – bei etwa sieben von 200 infizierten Personen. Man kann also mit Covid-19 infiziert sein, erfährt es bei dem Test aber nicht. Wer neben einer stillen Nacht auch eine möglichst sichere Nacht verbringen möchte, sollte das Testangebot unbedingt ausschöpfen und so Verantwortung zeigen. (Steffen Arora, Oona Kroisleitner, Walter Müller, Julia Palmai, Markus Rohrhofer, Stefanie Ruep, Wolfgang Weisgram, 18.12.2020)