Via Safari-Browser oder selbst erstellter App kann der Dienst genutzt werden.

Foto: STANDARD / aam

Während Microsoft schon vor längerer Zeit den Support ihres Xbox-Streaming-Services für iPhones und iPads ankündigte, diesen bis heute aber nicht umsetzen konnte, schafft dieses Kunststück Google jetzt vor der Konkurrenz. Die Beta startete am 16. Dezember und ermöglicht ab sofort jedem Stadia-User, seine Gaming-Bibliothek auf seinem iOS- oder iPadOS-Gerät zu nutzen.

Momentum für Google

Google Stadia gibt es als kostenlosen Dienst, bei dem man sich nach einer Anmeldung im Store Spiele kaufen kann oder im Bezahl-Abo Stadia Pro, wo für knapp 10 Euro im Monat einige Spiele im Service inbegriffen beziehungsweise auch Auflösungen bis 4K möglich sind. Das Streamen auf ein iPhone oder ein iPad funktioniert mit beiden Modellen. Wenn man nur einmal in den Dienst hineinschnuppern will, reicht eine Gmail-Adresse, und man kann immerhin Gratis-Games wie "Super Bomberman R" oder "Destiny 2" ausprobieren.

Generell funktioniert das Streamen auf Apple-Geräte schon sehr gut, eine gute bis sehr gute WLAN-Verbindung vorausgesetzt. Gespielt wird auf Wunsch via Touch-Steuerung, was bei den meisten Games aber nicht sehr praktikabel und auf kleineren iPhones eher fummelig ist. Alternativ kann sowohl der Stadia- als auch ein Xbox- oder ein Playstation-Controller via Bluetooth verbunden werden.

Nachdem Apple weiterhin jegliche Cloud-Gaming-Apps auf ihren Geräten verbietet, kann der Dienst aktuell über den Safari-Browser angesteuert werden oder alternativ ein passendes Shortcut auf dem Homescreen erstellt werden.

Zukunftsaussichten

Die Kompatibilität mit iPhones und iPads vor der Konkurrenz anzubieten und zusätzlich einen kostenlosen Zugang im Angebot zu haben spricht für eine weitere Verbreitung von Stadia. Mit Aktionen wie zuletzt "Cyberpunk 2077", wo man bei einer Vorbestellung den Controller und einen Chromecast Ultra geschenkt bekam, werden wohl mehr Leute auf den neuen Cloud-Gaming-Service aufmerksam werden. Ob man gerade ein "Assassin’s Creed" auf einem Smartphone spielen will, sei dahingestellt, aber wenn Google es schafft, mit der neu gewonnenen Zielgruppe mehr Entwickler dazu zu bringen, verstärkt Spiele für mobile Endgeräte zu optimieren, kann hier ein neuer Markt wachsen, den Google dann gut bedienen kann. (red, 17.12.2020)