Venedig macht voraussichtlich ab Juli 2021 Ernst mit dem Eintrittsgeld für Touristen.

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Wien – Die Covid-19-Pandemie hat dem heurigen Reisejahr stark zugesetzt. Wie sich das kommende Jahr entwickelt und welche Reisemöglichkeiten es geben wird, bleibt abzuwarten. Einige Änderungen stehen jedoch an: So gibt es für Reisen nach Russland ab 1. Jänner 2021 ein einheitliches elektronisches Visum (E-Visum), das bis zu 16 Tage gilt und die einmalige Einreise in das gesamte Staatsgebiet zulässt. Die Kosten für den Antrag betragen rund 40 US-Dollar – es werden dafür keine Einladungen, Hotelreservierungen oder andere Dokumente, die den Zweck der Reise bestätigen, mehr benötigt.

Für Reisen in die Türkei benötigen österreichische Reisende schon seit März kein Visum mehr. Es ist ein touristischer Aufenthalt von durchgehend maximal 90 Tagen möglich. Wer länger bleiben möchte, muss eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Die Mitführpflicht in Fahrzeugen wird außerdem um einen Reservereifen erweitert.

Brexit und die Folgen

Der Brexit wird Realität: Ab 1. Jänner ist das Vereinigte Königreich ein Drittstaat. Bis auf weiteres werden EU-Bürger aber kein Einreisevisum für einen Aufenthalt von bis zu sechs Monaten benötigen. Der Reisepass wird für die Einreise jedenfalls akzeptiert. Aber die Einreise mit dem Personalausweis ist nur noch bis 30. September 2021 gestattet. Mit der Europäischen Krankenversicherungskarte, also der Rückseite der E-Card, wird es nicht mehr den gleichen umfassenden grenzüberschreitenden Schutz im Krankheitsfall geben. Der Abschluss eines zusätzlichen Reiseschutzes werde daher dringend empfohlen, heißt es beim ÖAMTC.

Ab Jänner sind auch die derzeit geltenden EU-Roamingvorschriften nicht mehr anwendbar. Das bedeutet, dass die Garantie für kostenloses Roaming endet. Touristen in Großbritannien könnten somit von erhöhten Roamingkosten betroffen sein. Am besten informiert man sich bei seinem Mobilfunkanbieter über etwaige Gebühren, rät man beim Mobilitätsclub.

Umweltzonen, Eintritt und E-Vignette

Die Umweltzone in Bozen wird ab Juli 2021 verschärft – es gilt dann ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge der Abgasnormen Euro 0 bis 4 (statt bisher 0 bis 3). Für Benzinfahrzeuge bleibt das Fahrverbot für die Abgasnormen 0 und 1 unverändert. Die Zone im Stadtgebiet Bozens ist Montag bis Freitag zwischen 7 und 10 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr aktiv.

Die Stadtregierung von Venedig wollte bereits 2019 eine Eintrittsgebühr von Tagestouristen verlangen. Nach mehrmaliger Verschiebung, auch aufgrund der Corona-Pandemie, ist der Start nun für Juli 2021 geplant. Die Gebühr soll an stark frequentierten Tagen sechs bis acht Euro betragen, an weniger frequentierten drei Euro. Wie genau diese Gebühr eingehoben werden soll, ist allerdings noch unklar.

Tschechien stellt von der Klebevignette auf die E-Vignette um. Diese kann auch online in einem offiziellen E-Shop bzw. an Selbstbedienungsautomaten an den Grenzübergängen gekauft werden.

Bereits seit 1. November dürfen in der Amsterdamer Umweltzone keine Dieselfahrzeuge mit den Abgasnormen Euro 0 bis 3 mehr fahren. Außerdem wurde die Fläche der Umweltzone auf das gesamte Gebiet innerhalb des Autobahnrings A10 ausgeweitet.

In Belgien wurde bereits am 1. Oktober die Rettungsgasse eingeführt.

Frankreich hat mit Anfang August die Richtmengen für die Einfuhr von Tabakwaren aus EU-Ländern reduziert. Die neuen Richtwerte sind wie bei der Einfuhr aus Nicht-EU-Ländern 200 Zigaretten, 100 Zigarillos, 50 Zigarren und 250 Gramm Rauchtabak. (red, 18.12.2020)