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Veracruz – Fast vier Jahre nach dem Mord an einer Journalistin in Nordmexiko ist ein Lokalpolitiker wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an der Tat festgenommen worden. Er habe Informationen über die Reporterin Miroslava Breach an die Täter weitergegeben, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft.

Am 23. März 2017 war die 54-jährige Korrespondentin der Zeitung "La Jornada" in der Stadt Chihuahua vor ihrem Haus im Auto erschossen worden. Zuvor hatte sie Drohungen wegen ihrer Berichte über die Verwicklung von Politikern ins organisierte Verbrechen im Bundesstaat Chihuahua erhalten. Ein mutmaßlicher Anführer des Drogenkartells Los Salazar, der den Mord an Breach angeordnet haben soll, wurde im August zu 50 Jahren Haft verurteilt.

Bürgermeister gab Informationen weiter

Der jetzt festgenommene Politiker von der konservativen Nationalen Aktionspartei (PAN) war Bürgermeister der Ortschaft Chínipas in Chihuahua. Nach den Ermittlungen der Sonderstaatsanwaltschaft für Verbrechen gegen die Meinungsfreiheit hatte er die Verantwortlichen für den Mord mit Informationen über Breach versorgt.

Mexiko, wo im Schnitt fast 100 Morde am Tag begangen werden, gilt als eines der gefährlichsten Länder der Welt für Journalisten außerhalb von Kriegsgebieten. Bei den Opfern handelt es sich häufig um Reporter, die über organisierte Kriminalität berichten. (APA, 18.12.2020)