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Die Kontroverse rund um Timnit Gebrus Entlassung geht weiter.

Foto: Reuters/Dado Ruvic

Vor etwa zwei Wochen geriet Google in Kritik, weil sie unterwartet die leitende KI-Ethikforscherin Timnit Gebru feuerten, nachdem sie von der Konzernführung aufgefordert worden sei, ein Forschungspapier zurückzuziehen. Nun veröffentlichten die verbliebenen Mitarbeiter des KI-Ethik-Teams eine Liste mit Forderungen an das Management, berichtet "Engadget".

Führungswechsel gefordert

Unter anderem fordern sie, dass Megan Kacholia das Team verlassen solle. Sie ist die derzeitige Vizepräsidentin der Abteilung und soll nach "Reuters"-Informationen Gebrus Vorgesetzten nicht in die Entscheidung mit einbezogen haben, die prominente KI-Forscherin zu feuern.

Zudem soll Gebru wieder eingestellt werden, allerdings in einer höheren Position als jene, die sie zuvor bekleidete. Zudem wird eine Entschuldigung der verantwortlichen Führung verlangt, also von Kacholia und KI-Chef Jeff Dean, die zudem an einem Sensibilisierungstraining teilnehmen sollten, so die Forderung.

Struktureller Wandel

"Googles kurzsichtige Entscheidung ein Kernmitglied des KI-Teams zu feuern, verdeutlich, dass wir einen schnellen strukturellen Wandel brauchen, wenn die Arbeit weitergehen und die Legitimität des ganzen Forschungsfelds bewahrt werden soll", betont das Team. Das Schreiben soll laut "Engadget" demnach an CEO Sundar Pichai und mehrere Führungskräfte – inklusive Megan Kacholia – verschickt worden sein.

Zwei Versionen der Geschichte

Während Gebru behauptet, das Unternehmen habe sie Anfang Dezember entlassen, besteht Google weiterhin darauf, sie zurückgetreten. Schon letzte Woche kündigte daraufhin Pichai an, dass der Konzern die Geschehnisse untersuchen werde. (mick, 18.12.2020)