Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen, l.) und Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth nehmen am 26. Dezember Kurs auf Südafrika.

Foto: ORF/ZDF/Dirk Bartling

München – Florian Silbereisen feiert Jubiläum. Am zweiten Weihnachtstag (26. Dezember, 20.15 Uhr, ORF 2 und ZDF) ist es genau ein Jahr her, dass er zum ersten Mal als "Traumschiff"-Kapitän zu sehen war. Zur Feier des Tages steuert der Schlager-Star den Dampfer nach Südafrika. "Es ist für mich immer etwas Besonderes, für das Traumschiff in die Kapitänsuniform zu schlüpfen. Es fühlt sich gut an und es macht mir viel Spaß", sagt Silbereisen im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Wie immer geht es auch in der neuen Episode um ein junges Liebespaar, das erst über Umwege zusammenfindet, ein dunkles Familiengeheimnis und erlösende Wunderkerzen auf dem Nachtisch. Das Liebespaar sind dieses Mal Annika Keller (Sarah Elena Timpe) und Dennis Berger (Benjamin Trinks), die der Computer einer Partnervermittlung, "der Algorithmus der Liebe", zur perfekten Partie erklärt hat. Zum Unverständnis von Dennis, der Frauen mit Brille nicht mag, und zum Entsetzen von Annika, die Männer im rosa Hemd nicht ausstehen kann.

Familiengeheimnis

Ihrem Familiengeheimnis ist Lea Bremer (Melodie Wakivuamina) auf der Spur: eine gebürtige Südafrikanerin, die als Baby von einem reichen deutschen Paar adoptiert wurde und sich in Kapstadt auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter machen will. Im Weg steht ihr dabei Marianne Sägebrecht als Schwester Magdalena. Doch Hilfe naht in Form von Tänzerin Motsi Mabuse als Malaika Balewa, einer Freundin der gesuchten Mutter.

Dazu gibt es noch einen Gastauftritt von US-Schauspielerin Linda Evans, die auf der Suche nach einem Traum ist, weil es – passend zu ihrer früheren Rolle in der Kultserie "Denver-Clan" – in ihrer Familie immer nur ums Geschäft ging. "Meine Familie interessiert sich eher für Öl". Und dieses Mal ist auch noch ein drohender Abschied dabei: Dr. Sander (Nick Wilder) will nach "einem halben Leben" als Schiffsarzt von Bord gehen – der Liebe wegen. Aber er grübelt.

Fernweh wie noch nie

Silbereisen ist bisher mit dem "Traumschiff" auf Aruba gewesen, in Kolumbien und in Marokko – und nun also in Südafrika. Das ZDF zeigt ein unbeschwertes Vor-Corona-Kapstadt, wo im Jänner und Februar 2020 gedreht wurde, bevor die Pandemie die Welt und besonders das Reisen veränderte.

"Es gab bei mir schon oft Jahre, in denen ich nicht groß verreist bin und ich hatte deshalb nie Fernweh. Ich bin nämlich sehr gern daheim. In diesem Jahr hatte ich aber plötzlich solches Fernweh wie noch nie", sagt Silbereisen. "Wenn etwas nur eingeschränkt möglich oder sogar verboten ist, wollen wir es noch viel mehr. Reisen bedeutet Freiheit und meine Generation musste sich mit dem Thema Reiseeinschränkungen oder gar Verzicht noch nie zuvor beschäftigen. Das sollte uns alle demütig machen."

Die "Traumschiff"-Episode erlaubt noch einmal den Blick zurück in eine Zeit, in der diese Demut noch fehlte, in der Fernreisen für viele selbstverständlich waren.

Auswirkungen auf die Serie

Ein "Traumschiff – Spezial", eine Reportage im Anschluss an die Folge am ersten Weihnachtstag, zeigt, welche Auswirkungen die weltweite Seuche auf die Dreharbeiten hatte – auch für die Seychellen-Folge, die das ZDF am Neujahrstag zeigen will. So durften Silbereisen und Harald Schmidt nicht anreisen, woraufhin Drehbuchstränge umgeschrieben werden mussten. Und dann mussten die Schauspieler, die schon da waren, deutlich länger auf dem Schiff ausharren als geplant. Schauspieler Daniel Morgenroth startete schließlich einen Aufruf unter Crewmitgliedern, Besatzung und Touristen, weil ihm die Zahnpasta ausging.

Für die Seychellen-Folge wurde dann zum Teil eben nicht in sonniger Südsee, sondern im kalten Norddeutschland gedreht. Für einige Szenen musste der Ozean da nachträglich digital eingefügt werden. Das gab's auch noch nie. Aber, wie es in einer Szene aus der Reportage hinter den Kulissen heißt, in der Schauspieler zusammen mit Kreuzfahrt-Touristen singen, geschmettert wird: "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern." (APA, 22.12.2020)