Die heimische Start-up-Szene fordert mehr Hilfen für die kommenden Monate. Der im Frühling wegen der Coronakrise ins Leben gerufene Start-up-Hilfsfonds müsse neu aufgelegt und auf zumindest 200 Mio. Euro aufgestockt werden, fordert Mathias Ruhri, Gründer, Inkubator und Business Angel. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) spricht sich gegen eine Neuauflage des Fonds aus.

Die bisher ausgeschütteten Coronahilfen für Start-ups von rund 100 Millionen Euro seien "ein Tropfen auf heißen Steinen" gewesen, so Ruhri am Dienstag im Ö1-Morgenjounal des ORF-Radio. Der Fonds müsse neu aufgelegt werden. "Mir geht es darum, dass man sofort wieder öffnet und auf mindestens 200 Millionen Euro aufstockt," so Ruhri.

Leichterer Zugang zu Kapital nötig

Darüber hinaus müsse der Zugang der Start-ups zu neuem Kapital erleichtert werden, etwa über staatliche Garantien oder steuerliche Erleichterungen beim Risikokapital. So brauche es für Investoren die Option, ihr Investment steuerlich abzusetzen und für Gründer bessere Möglichkeiten, Mitarbeiter attraktiv am Unternehmen zu beteiligen, so der Gründer.

Wirtschaftsministerin Schramböck zufolge wird es im kommenden Jahr keine Neuauflage des Start-up-Hilfsfonds geben, heißt es in dem Bericht. Jedoch werde ein Risikokapitalfonds im Höhe von 50 Millionen Euro kommen. "Es wird Garantien geben – eben nicht nur für Kredite, sondern auch für Kapitalgeber, sodass diese angezogen werden und die Start-ups unterstützt werden," sagte Schramböck im Morgenjournal. Auch steuerliche Erleichterungen seien in Arbeit. Zudem arbeite man an einer Regelung, mit der die Übertragung von Anteilen in Start-ups erleichtert werden soll. (APA, 22.12.2020)